Konzert in Tönisvorst Covestro-Symphoniker stimmen aufs Jahr ein

St Tönis · Die Covestro-Symphoniker aus Krefeld begeisterten beim Neujahrskonzert in Tönisvorst. Sie präsentierten beschwingte Melodien aus Oper, Operette und Musical.

Im Forum Corneliusfeld in St. Tönis gaben die Covestro-Symphoniker ein schwungvolles Neujahrskonzert.

Foto: Norbert Prümen

Mit schwungvollen Rhythmen und eingängigen Melodien ins neue Jahr: Die „Covestro-Symphoniker Krefeld“ (vormals Bayer-Symphoniker Krefeld-Uerdingen) gestalteten temperamentvoll und rasant das diesjährige Neujahrskonzert in Tönisvorst. Es waren traditionell in der Apfelstadt wieder zwei sehr gut besuchte Konzerte: am Samstagabend und als Matinee noch einmal am Sonntag im Forum Corneliusfeld in St. Tönis.

Dem Publikum gefiel, was das 60 Personen starke Orchester aus ambitionierten Musikerinnen und Musikern zu bieten hat. Von ihnen kommen einige auch aus Tönisvorst. Die Covestro-Symphoniker haben ohnehin eine gute Beziehung zu Tönisvorst, denn sie üben hier im Vereinsheim des Akkordeon-Orchesters, mit dem sie auch schon zusammen aufgetreten sind.

Das „Liebhaber-Orchester“ aus fortgeschrittenen musizierenden Instrumentalisten hat unter dem Dirigat von Thomas Schlerka (seit 2015) längst eine ausgezeichnete Qualität erreicht und bewies das eingangs mit einer wunderschönen Suite zur Oper „Carmen mit den unsterblichen Stücken wie der Ouvertüre „Les Toréadors“, der „Sequedille“ und dem Ohrwurm „Habanera“, zum Mitsingen schön. Die beiden letzten Arien wurden gesungen von Viola Zimmermann, die vor der Pause auch die Arie aus der Operette „Frau Luna“ von Paul Lincke sang.

Internationale Klänge
wurden in St. Tönis geboten

Zwischendurch gestaltete das Orchester den russischen Tanz Trepak und den Blumenwalzer aus der Oper „Der Nussknacker“. Von Peter Iljitsch Tschaikowsky. Auch diese Stücke kennt jeder Musikfreund bestens. Dann noch einmal eine Suite zu „L`Arlésienne“, der Tragödie aus Arles, wieder vom Franzosen George Bizet mit Ouvertüre, Intermezzo, Menuetto und Carillon und am Ende mit dem beschwingten provenzalischen Tanz, der Farandole.

In der Pause war Zeit für ein Gläschen Sekt oder Wein und einen Plausch unter Freunden und Nachbarn, ehe es mit der englischen Hymne aus dem „Land of Hope and Glory“ von Edgar Elgar „Pomp and Circumstance Nr. 1“, die dem Neujahrskonzert in diesem Jahr den Titel gab, kraftvoll und ausdrucksstark weiterging. Die Musiker blieben in England mit der „London-Suite I. Covent Garden“ von Eric Coates.

Dann wurde es US-amerikanisch mit den „Leroy Anderson Favorites“. Wem der Name des Komponisten vielleicht eher nichts sagt, wird aber sowohl den „Blue Tango“ oder „Belle of the Ball“ und „The Syncopated Clock“ erkennen, wenn die Titel erklingen. Viel Freude machte das Ensemble dem Publikum mit „The Typewriter“, bei dem der Schlagzeuger Georg Hoppe als Solist die Schreibmaschine sehr präzise zu handhaben wusste. Das New York der 1940er Jahre beschreibt der Anderson-Titel der „Serenata“.

Die Mezzosopranistin Viola Zimmermann durfte so dankbare Stücke singen wie „I hate Men – Kampf dem Mann“ aus dem Musical „Kiss me Kate“ von Cole Porter, den Evergreen „I could have danced all night“ der Eliza Doolittle aus dem Musical „My fair Lady“ von Frederick Loewe und das in fast keinem Neujahrskonzert fehlende „Schwipslied“ aus der Operette von Johann Strauss „Eine Nacht in Venedig“. Dazwischen servierten die Musikerinnen und Musiker des Covestro-Orchesters ein Medley aus dem Broadway-Musical „Guys and Dolls“ von Frank Loesser.

Begrüßt hatte die zahlreichen Gäste im Form Corneliusfeld die Schriftführerin des Stadtkulturbundes, Ute Welling-Osterloh, die berichten konnte, dass die Besucherzahlen, die stark zurückgegangen waren, inzwischen wieder zunehmen. Durchs Programm führte die WDR-Moderatorin Ulrike Froleyks, die aufschlussreiche Geschichten zu Komponisten und Stücken unterhaltsam und launig zu erzählen wusste. Das Konzert endete, wie es sein muss: Das Publikum erklatschte sich den traditionellen „Radetzky-Marsch“ und klatschte ihn dann auch gekonnt mit. Die Mischung aus Oper, Operette und Musical, mit viel Dynamik und der nötigen Beschwingtheit dargeboten, gefiel auch bei diesem Neujahrskonzert wieder ausnehmend gut. Das Publikum geizte nicht mit Applaus und stehenden Ovationen.