Nächtliche Aktion DEG will Kölner Haie „verfluchen“

Zum 50. Geburtstag des Eishockey-Rivalen haben sich die Düsseldorfer etwas Besonders überlegt: Sie vergraben eine Zeitkapsel in Köln.

Das Loch, das die DEG gegraben hat, und die Zeitkapsel, die sie dort versenkt hat.

Foto: RP/Birgit Haefner

(bs-) Vor gut einem Monat sind die Kölner Haie 50 Jahre alt geworden. Gefeiert wurde standesgemäß, mit großem Fanfest und Gala, auf der Bühne Helden aus alten Meistertagen und ein Konzert der Bläck Fööss. Da gratulierte natürlich auch die Düsseldorfer EG, aber eben nicht nur das. Parallel dazu machte sich nachts eine kleine Düsseldorfer Reisegruppe nach Köln auf, um den alten Eishockey-Rivalen mal wieder etwas zu ärgern. Da standen sie nun an dem Ort, an dem das neue Trainingsgelände der Haie entstehen soll, und versuchten, ein tiefes Loch zu bohren. Klappte aber nicht so ganz, der Boden war zu hart. Also ab nach Hause und überlegen, wie man es besser machen kann.

Dieser Tage waren die Düsseldorfer nun wieder nachts in Köln unterwegs. Und diesmal klappte es: Sie bohrten dort, wo irgendwann das Herz der Haie schlagen soll, ein metertiefes Loch und vergruben eine Zeitkapsel mit „besonderen Grüßen der DEG und aus Düsseldorf“, wie der Klub mitteilt. Überschrift der Meldung: „Der Fluch der zahnlosen Haie“. Denn ja, genau das ist passiert: Die DEG hat die Kölner Haie offiziell verflucht, damit die „in den kommenden zehn Jahren nicht Deutscher Meister“ werden und ihr „Bier auch weiterhin nie schmecken“ wird, wie es heißt.

Pressesprecher hat mit vielen Aktionen Schlagzeilen gemacht

Die Idee dazu stammt mal wieder von Frieder Feldmann. Der umtriebige Pressesprecher hat im Laufe der Jahre immer wieder mit ungewöhnlichen Aktionen Schlagzeilen gemacht. Er hat schon versucht, die DEG bei der Unesco zum Weltkulturerbe erklären zu lassen. Er hat das DEG-Maskottchen ins Weltall schießen lassen. Er hat über Nacht zahlreiche Denkmäler in Düsseldorf mit DEG-Fanartikeln ausgestattet. Am liebsten arbeitet er sich aber an den Kölner Haien ab. Er hat sie schon mit einer frechen Artikelbeschreibung bei Ebay versteigert oder auch mal hunderte Tickets für deren Heimblock gekauft und dann unter DEG-Fans verteilt. Seine bekannteste Aktion folgte bei einem Derby 2018 in Düsseldorf, als er das Dach des Kölner Mannschaftsbusses mit Unterstützung der Toten Hosen mit einem großen DEG-Wappen beklebte. Die Kölner fuhren dann tagelang ahnungslos damit durch die Gegend. Die Anregung der neuesten Aktion stammt aus dem argentinischen Fußball: „Der Fluch der sieben Katzen“. Der Racing Club aus Buenos Aires war in den 1950ern und 1960ern mehrfach Meister geworden. Eines Nachts stiegen Fans des Lokalrivalen Independiente deswegen ins Racing-Stadion ein, vergruben dort sieben toten Katzen und sprachen einen Fluch aus. Racing sollte nie wieder Meister werden, verkündeten sie. Und in der Tat dauerte es 35 Jahre, ehe der Klub wieder jubeln durfte. In der Zwischenzeit wurde überall nach den Katzen gesucht, Racing soll sogar Priester und Magier beauftragt haben. Sechs Katzen wurden gefunden, aber eine fehlte. Bis 2001 ein neuer Präsident kam und noch mal alles umgraben ließ. Die Überreste der siebte Katze wurden gefunden, wenige Monate später war Racing wieder Meister. Ganz so dramatisch ist die Aktion der DEG natürlich nicht. Tote Katzen wären selbst für Feldmann eine Nummer zu groß gewesen. Und soll ja alles nur Spaß sein. Also sind in der Zeitkapsel unter anderem eine Autogrammkarte von Daniel Kreutzer, das DEG-Maskottchen, ein Stück der Kufe von Stürmer Brendan O‘Donnell, der mal drei Tore gegen die Haie schoss. Hinzu kommen signierte Aufkleber der Toten Hosen, ein USB-Stick mit dem Altbierlied und eine Dose Alt oder versteinerter Hai-Zahn aus dem Aquazoo. Vergraben irgendwo metertief in Köln. Wo? Das wird natürlich nicht verraten. „Fangt gar nicht erst an zu graben“, schreibt die DEG an die Haie, „Ihr werdet die Kapsel niemals finden.“ Aber wer weiß das schon, vielleicht versuchen es die Kölner auch mit Priestern und Magiern.