„Lieblingsplatte-Festival“ in Düsseldorf Die Donots kommen für ein Konzert zurück ins Zakk
Düsseldorf · Beim siebten Lieblingsplatte-Festival stehen die ersten Teilnehmer fest. Stargäste sind die Musiker der Punkrock-Band, die sonst große Hallen füllt. Außerdem dabei: Der Plan und die Hip-Hop-Pioniere Fresh Familee.
Das „Lieblingsplatte-Festival“ bildet traditionell den Abschluss des Live-Musikjahres: Immer im Dezember treten sieben Gruppen an sieben Tagen im Zakk auf und präsentieren ihr bestes Album. Zur Tradition gehört auch, dass man sich natürlich jedes Jahr Gedanken darüber macht, wen Miguel Passarge, der Musikchef des Zakk, wohl einladen wird. Es heißt, er habe eine Liste von etwas mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern, und aus der wählt er aus.
Kurz vor den Herbstferien gibt er dann einen Ausblick aufs Programm, und das ist nun wieder so. Wir haben mit Passarge gesprochen und ihn gebeten, zumindest schon mal fünf Namen zu nennen – zwei weitere folgen später im Jahr. Außerdem möge er das Line Up des in der zweiten Dezemberwoche stattfindenden siebten „Lieblingsplatte-Festivals“ kommentieren. So viel sei schon mal verraten: „Es wird etwas punkiger.“
9. Dezember Mono & Nikitaman: „Guten Morgen es brennt“
„Dancehall! Mono & Nikitaman sind Monika Jaksch und Nick Tilstra. Die beiden haben sich auf einer Tournee kennengelernt. Nick Tilstra ist ja sozusagen auf der Kiefernstraße groß geworden und trat schon im Zakk auf, als es dieses Bandprojekt noch gar nicht gab. Das Album, das sie spielen, ist erst fünf Jahre alt, es war ihr später Durchbruch und enthält einige Hits. Es erreichte die Top 20 der deutschen Charts. Mono & Nikitaman positionieren sich in ihren Texten klar gegen Ausgrenzung, Rassismus und Faschismus. Und sie sind eine super Live-Band. Ich bin froh, dass sie zugesagt haben. Zumal der Auftritt ihr letzter sein wird, für den es noch Tickets gibt. Nach weit mehr als 1500 Konzerten legen sie das Projekt Mono & Nikitaman auf Eis. Ich freue mich, dass das Finale im Zakk stattfindet.“
10. Dezember Donots:
„Pocket Rock“
„Eine Sensation, denn die Donots füllen sonst Hallen mit 10 000 Leuten und mehr und spielen auf den großen Festivals. Ich bin 2001 ins Zakk gekommen, und im Jahr danach traten die Donots mit dieser Platte im nicht ganz ausverkauften Zakk-Club auf. Sie waren damals eine coole, angesagte Band. Und ich finde toll, dass sie Treue beweisen und dahin zurückkehren, wo sie hergekommen sind. Dieses exklusive Konzert ist eine einmalige Sache, und Ingo Donot hat bereits angekündigt, dass er wieder Faxen machen wird.“
13. Dezember Der Plan: „Geri Reig“
„Lieblingsplatte bietet traditionell wenigstens ein Konzert, das Düsseldorfer Musikgeschichte spiegelt. Dieses Mal steht dafür Der Plan. Die sind bis heute die Freigeister und bunten Avantgardisten der deutschen Musikszene. Ihren besonderen Spirit werden sie bei der Album-Performance von ‚Geri Reig‘ auf die Bühne bringen, in eigens für diesen Abend hergestellten Kulissen und Bühnen-Outfits. Der Plan sind vom Punk inspiriert und haben die Neue Deutsche Welle vorbereitet. Begonnen hatte das alles ursprünglich in Wuppertal. Moritz Reichelt alias Moritz R und Frank Fenstermacher gründen dort die Galerie Art Attack. Pyrolator, das dritte Mitglied von Der Plan, lernen Fenstermacher und Reichelt beim Eröffnungskonzert zu einer Ausstellung in ihrer Galerie kennen. Er war schon damals ziemlich umtriebig, gründete zum Beispiel die Band DAF mit. Sein Label Warning Records kooperierte dann bald mit Art Attack und fusionierte zu Atatak. Auf dem Label erschienen später auch die Platten von Andres Dorau wie ‚Fred vom Jupiter’.“
14. Dezember Fresh Familee: „Falsche Politik“
„Eine andere Lieblingsplatte-Tradition ist der Abend mit deutschem Hip-Hop. In den vergangenen 20 Jahren haben mich immer wieder Leute auf Fresh Familee angesprochen: Was ist eigentlich mit denen? Die Gruppe gründete sich Ende der 80er-Jahre, als Plattenpapzt zu einem Musikprojekt stieß, das im Jugendzentrum Ratingen-West entstanden ist. Die Musiker haben türkische, marokkanische, mazedonische und deutsche Wurzeln und bilden somit die multikulturelle Umgebung des Stadtteils ab. Vorurteile gegen Migrant*innen sind das Thema im Hit ‚Ahmet Gündüz’ aus dem Jahr 1990. Der gilt übrigens als erste gepresste Rap-Produktion in deutscher Sprache.