Sieg in Iserlohn DEG springt auf einen Play-off-Platz

Iserlohn · Die Düsseldorfer EG feiert beim 4:2 in Iserlohn ihren fünften Sieg in Folge und steht damit erstmals in dieser Eishockeysaison auf Platz zehn. Möglich machen das ein starker Henrik Haukeland und Effizienz im Abschluss.

 Düsseldorfs Torhüter Henrik Haukeland pariert gegen den Iserlohner Eric Cornel.

Düsseldorfs Torhüter Henrik Haukeland pariert gegen den Iserlohner Eric Cornel.

Foto: RP/Birgit Haefner

Auf einmal wurde es still im alten Eisstadion am Seilersee in Iserlohn. Mehr als zwei Stunden lang hatten die knapp 5000 Fans in der ausverkauften Halle ihrem Ruf alle Ehre gemacht. Doch als Kevin Clark dann allein aufs leere Tor zulief und den Puck zum 2:4 über die Linie drückte, waren nur noch die Fans der Düsseldorfer EG zu hören. Und die freuten sich nicht nur über den fünften Sieg in Folge, sondern auch über etwas, was es in dieser Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch gar nicht gegeben hatte: Weil die Konkurrenz aus Nürnberg, Frankfurt und Augsburg allesamt verlor, sprang die DEG auf einen Play-off-Platz.

Das war auch im Sinne von Alec McCrea, der sich im Vorfeld „ein frühes Tor“ gewünscht hatte. Und das nicht nur, weil Tore generell recht sinnvoll sind, wenn man ein Eishockeyspiel gewinnen will, es gehe in Iserlohn auch immer darum, die Halle zu beruhigen. McCrea konnte das aus erster Hand berichten, er spielte 2021/22 bei den Roosters. „Sie leben von ihren Fans, als ich da war, haben wir die Fans geliebt, die pushen dich“, sagte McCrea. Das könne als Auswärtsmannschaft „einschüchternd sein“. Also gehe es darum, von der ersten Sekunde an da zu sein, „um die Heimfans etwas aus dem Spiel zu nehmen“. Ihm selbst war das beim ersten Auftritt der DEG diese Saison gelungen, McCrea erzielte nicht nur im ersten Drittel das 0:1, sondern in der Verlängerung auch noch den Siegtreffer.

Ein Leckerbissen war das Spiel Anfang Oktober aber nicht gerade. Auch die beiden Duelle danach in Düsseldorf boten viel Kampf und noch mehr Krampf. Gerade mal sieben Tore fielen in den drei Spielen. Doch das vierte und letzte Aufeinandertreffen an diesem Sonntag ließ etwas anderes erwarten: Zwar sind beide Mannschaften weiter abstiegsgefährdet, aber hatten zuletzt einen Lauf. Iserlohn gewann sieben seiner jüngsten neun Spiele, die DEG fünf aus sechs.

Das frühe Tor fiel dann auch, aber auf der falschen Seite. Gleich der erste Schuss von Balasz Sebök war drin, weil Nicolas Geitner ihn unglücklich abfälschte. Da wurde es noch ein bisschen lauter in der Halle, aber nur kurz, denn nicht mal 90 Sekunden später glich Victor Svensson aus. Und Mitte des Drittels brachte Adam Payerl die DEG erstmals in Führung – sein vierter Treffer im fünften Spiel. Und noch ein Trend, der sich fortsetzte: Brendan O‘Donnell bereitete beide Treffer vor. So ging es mit einem 1:2 in die erste Pause – und das ging auch in Ordnung. Die DEG, ohne ihren erkrankten Kapitän Philip Gogulla ins Sauerland gefahren, hatte etwas mehr vom Spiel, ließ trotz zwei Unterzahlspielen nur sieben Schüsse zu.

Das änderte sich dann im zweiten Drittel. Da brauchten die Iserlohner nicht mal zehn Minuten für sieben Torschüsse. Am Ende des Drittels waren es sogar 14, während die DEG nur sechsmal aufs Tor schoss. Was vor allem daran lag, dass sie ständig in Unterzahl war: Acht Strafminuten gönnten sich die Düsseldorfer allein im Mittelabschnitt – gleich sechs davon Josef Eham. Zwar standen seine Kollegen mit einem Mann weniger recht stabil, zudem hielt Henrik Haukeland, der wieder den Vorzug vor Hendrik Hane bekommen hatte, mehrmals stark, aber irgendwann wurde der Druck zu groß: In der 34. Minute traf Colin Ugbekile zum längst verdienten Ausgleich. Und es hätte sich niemands aufseiten der DEG beschweren können, wenn danach auch noch das 3:2 gefallen wäre. Aber auf Haukeland (29 Paraden) war Verlass. Auf der anderen Seite gab es nur eine echte Chance durch O‘Donnell. Ein Drittel zum Vergessen war das für die DEG, die froh sein konnte, dass es mit einem 2:2 ins letzte Drittel ging.

So ging das auch im letzten Drittel weiter. Schon nach wenigen Sekunden rannte Taro Jentzsch allein aufs Tor, aber Haukeland war wieder da. Und ein paar Minuten später jubelte dann die DEG, die auf wenig viel machte: Alexander Blank spielte einen Doppelpass mit Kohen Olischefski und traf ins kurze Eck. Das passte nicht wirklich zum Spielgeschehen, aber zumindest kam die DEG danach wieder besser ins Spiel. Erst in der Schlussphase drängten die Rooster auf den Ausgleich, nahmen ihren Torwart raus. Aber das ging nach hinten los, Clark traf nach Vorlage von Blank zur Entscheidung. Danach sangen nur noch die Gästefans.