Verkehrsproblem in Dormagen SPD: Bahnhof soll Parkhaus bekommen

Dormagen. · Entstehen soll es auf dem Gelände des jetzigen Park-&-Ride-Platzes an der Zonser Straße.

Die Kosten für ein Parkhaus auf dem Park-&-Ride-Platz an der Zonser Straße sollen ermittelt werden.

Foto: Carina Wernig

Es kommt weiter Bewegung in die Diskussion um genügend Parkplätze rund um den Dormagener Bahnhof: Mit einem Antrag an den Hauptausschuss, der am 31. Oktober tagt, schlägt die SPD die Errichtung eines Parkhauses auf dem Park-&-Ride-Platz zwischen Zonser- und Friedenstraße am Bahnhof vor. Dabei sprechen Fraktionsvorsitzender Andreas Behncke und sein Stellvertreter Bernhard Schmitt von „einer Kombination aus Tiefgarage und oberirdischem Parkhaus“. Stimmen die Hauptausschussmitglieder dem Antrag zu, wird die Verwaltung gebeten, Varianten für eine deutliche Erhöhung des Parkplatzangebots auf diesem Gelände zu prüfen und die Kosten dafür zu ermitteln. Das soll laut Beratungsvorlage die Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) übernehmen, die auch die betrieblichen Konzepte und deren Auswirkungen auf die umliegenden Wohngebiete darstellen soll. Die Höhe der Planungskosten steht noch nicht fest, sie müssten dann in den Wirtschaftsplan der SVGD für 2020 eingestellt werden.

Seit vielen Jahren sind die Parkplätze direkt am Dormagener Bahnhof immer wieder überfüllt, sorgen die suchenden Autofahrer für verstopfte Nebenstraßen und Ärger bei den Anwohnern, deren Grundstücke und Ausfahrten zugeparkt werden. Vor allem die Konrad-Adenauer-, Kurt-Tucholsky- und Carl-von-Ossietzky-Straße sind betroffen. Auch Unmutsäußerungen der weiter weg parkenden Bahnfahrgäste reißen nicht ab.Bereits 2013 hatte Bernhard Schmitt den Bau einer weiter entfernten Parkpalette angeregt, die jedoch nicht realisiert wurde.

Die SPD wünscht sich eine ökologische Bauweise

„Die Bahnkunden möchten in der Nähe parken“, fasst SPD-Stadtverbandsvorsitzender Carsten Müller die Stimmung vieler Autofahrer zusammen. Natürlich sei ein Umsteigen auf Busse oder Fahrrad wünschenswert, jedoch nicht die Realität. „Wir müssen eine Lösung dafür finden, den Parkdruck zu verringern“, fordert Müller.

Dem SPD-Antrag ist zu entnehmen, dass sich aufgrund der Topologie des Geländes anböte, „eine Kombination aus einer einstöckigen Tiefgarage mit Einfahrt von der Knechtstedener Straße aus und einem darüber gelegenen ein- bis zweistöckigem Parkhaus mit Zufahrt von der Zonser Straße aus zu errichten“. Ein wichtiger Aspekt dabei: „Der Bau würde durch das Tiefgaragengeschoss nicht so mächtig wirken und sich besser ins Stadtbild einfügen“, so die SPD. Durch die Splittung der Zufahrt würden die Anwohner weniger mit An- und Abfahrtsverkehr belastet.

Ein weiteres Anliegen der SPD-Fraktion: „Für den Bau sollte eine ökologische Bauweise vorgesehen werden mit Wand- und Dachbegrünung und einer Solaranlage auf dem Dach“, so Behncke. Die ökologische Bauweise verbessere das Mikroklima, der Strom aus der Photovoltaik-Anlage könne für den Eigenbedarf des Parkhauses genutzt werden. Zudem seien Ladestationen für E-Autos vorzusehen. Für die Finanzierung sollen Fördermöglichkeiten von Bund und Land geprüft werden.

Anfang Oktober hatte sich der CDU-Ortsverband Dormagen ebenfalls für ein Parkhaus in Bahnhofsnähe ausgesprochen. In einer Pressemitteilung wurde der Parkplatz neben der Dreifachturnhalle an der Konrad-Adenauer-Straße favorisiert, um nicht nur neuen Parkraum zu schaffen, sondern auch E-Autos aufzuladen: „Bei bis zu vier Ebenen könnten bei fast gleicher Grundfläche statt knapp 50 Fahrzeuge so bis zu 200 Fahrzeuge abgestellt werden“, so der CDU-Ortsverband Dormagen. Stadtbus- und SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz regte eine „bessere Nutzung des ÖPNV an, statt weitere Parkplätze zu
bauen“.