Radverkehr in der Region Düsseldorf Alternative Strecken für den Radschnellweg gefunden

Düsseldorf · Für die beiden strittigen Verläufe der Radautobahn Süd gibt es nun neue Varianten, die die Politik beschließen soll.

In Monheim (hier an der Benrather Straße) ist schon ein Teilstück des neues Radschnellwegs RS 5 gebaut worden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es geht voran bei der Umsetzung des Radschnellwegs, der von Neuss über Düsseldorf nach Langenfeld und Monheim führen soll, wenn auch in kleinen Schritten. Der Stadtrat soll am 27. Juni endgültigen Verlauf der Trasse festlegen und beauftragt dann zugleich die Verwaltung damit, die konkreten Planungen für das Stadtgebiet Düsseldorf aufzustellen. Zudem soll die Stadt mit Eigentümern der für den Bau des Radschnelllweges erforderlichen Grundstücke in Kontakt treten, um diese Flächen zu erwerben.

Bevor der Stadtrat die Vorlage auf dem Tisch hat, werden auch die Bezirksvertretungen (BV) informiert, durch deren Bezirke die Route führt, als da wären die BV 3 (23. April), BV 10 (30. April) und BV 9 (3. Mai). Vor allem in den Sitzungen der BV 3 und BV 10 könnte es Redebedarf geben, da beide Gremien mit den zunächst vorgeschlagenen Routen auf Teilstücken ihres Stadtgebietes nicht einverstanden waren. Hier gibt es nun neue Vorschläge der Verwaltung: Im Abschnitt Volmerswerth/Flehe/Bilk nun entlang des Südrings (statt ihn über den Deichweg zu führen) und in Hellerhof entlang der Frankfurter Straße statt durch mehrere Wohnstraßen.

So viel steht schon seit 2021 fest: Die Route führt hinter dem Südring zunächst nahegelegen an der Uni vorbei, um auch Studenten von der Fahrradautobahn profitieren zu lassen. Von dort aus bis Holthausen geht es entlang dem jetzt schon existierenden Fuß-Radweg entlang der Münchener Straße. In Benrath hat man sich bereits für die Variante entschieden, mit der der Benrather Bahnhof angeschlossen wird. Von dort aus geht es durch das Musikantenviertel bis zur Koblenzer Straße Richtung Garath. Am Knotenpunkt Koblenzer/ Reinhold-Schneider-Straße ist ein Kreisverkehr vorgesehen. Der alternative Vorschlag der BV10, den Radschnellweg im Bereich der Koblenzer Straße südlich des Knotenpunkts mit der Rostocker Straße zu führen, liegt der Verwaltung vor und soll noch im Verlauf der konkreten Planung geprüft, schreibt die Verwaltung in der Vorlage für die Politik.

Die stärkste Kritik übten die Stadtteilpolitiker an der zunächst geplanten Streckenführung in Hellerhof. Die Verwaltung hatte einen Verlauf von der Koblenzer Straße über die Reinhold-Schneider-Straße, die Heinrich-Lersch-Straße, den Weg entlang des Garather Mühlenbachs und die Bertha-von-Suttner-Straße bis zum Hellerhofweg favorisiert, wo eine Abzweigung Richtung Monheim und eine Abzweigung Richtung Langenfeld vorgesehen war. Das hatten die Stadtteilpolitiker abgelehnt: Die Führung des Radschnellwegs im Mischverkehr auf der Reinhold-Schneider-Straße sowie als Fahrradstraße im Bereich der Heinrich-Lersch-Straße und der Bertha-vonSuttner-Straße birge ein Konfliktpotenzial mit dem Kfz-Verkehr. Gleiches gelte für die Engstelle im Bereich der Brücke über den Garather Mühlenbach hinsichtlich des Fußverkehrs.

Die von der BV vorgeschlagene Idee, den Radschnellweg entlang der Bahnstrecke zu führen, lehnt wiederum die Stadt ab: Zum einen komme man in Konflikt mit dem Abenteuerspielplatz, der selber Erweiterungsfläche benötige, zudem seien erhebliche Eingriffe in den Grünbestand entlang der neu zu errichtenden Radschnellverbindung erforderlich. Stattdessen schlägt die Verwaltung nun eine Route entlang der Frankfurter Straße parallel bis zur Eichsfelder Straße in Richtung Langenfeld vor. Weil dort nicht genügend Platz vorhanden ist, soll der Radschnellweg westlich der Frankfurter Straße im Zweirichtungsverkehr geführt werden. Vor der Tankstelle verschwenkt er vom bestehenden Geh- und Radweg nach Westen und führt zwischen dem Damm der A 59 und der Tankstelle bis zum Garather Mühlenbach, den er über eine neue Brücke queren soll. Im Anschluss wird der Radschnellweg wieder an die Frankfurter Straße herangeführt. Die Bezirksvertreter reden darüber am Dienstag. 30. April, 17 Uhr, Kulturhaus Süd.