Neuer Standort in Düsseldorf Händler für gebrauchte E-Bikes will bald 150 Mitarbeiter beschäftigen

Düsseldorf · Das französische Unternehmen Upway bereitet gebrauchte Räder auf und will stark wachsen. Bis 2027 soll sich allein die Zahl der Beschäftigten in der Landeshauptstadt versiebenfachen.

„Upway“-Chef Toussaint Wattinne kam aus Frankreich zur Eröffnung nach Reisholz.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Georg Salzburg

Der französische Online-Händler Upway will seinen Wachstumskurs in Düsseldorf fortsetzen. Das Unternehmen ist auf gebrauchte E-Bikes spezialisiert: Es kauft die Räder unter anderem von Privatpersonen an, bereitet die Fahrzeuge in Werkstätten auf und vermarktet diese schließlich über das Internet weiter. Am Mittwoch eröffnete Mitgründer Toussaint Wattinne im Gewerbepark The Tube in Reisholz den neuesten Standort. Nach Berlin ist es der zweite in Deutschland.

Seit Anfang März arbeiten 20 Menschen in der Halle an der Reisholzer Bahnstraße. Vor Ort werden die E-Bikes in großen Pappkartons angeliefert. Anschließend durchlaufen sie verschiedene Stationen. In der Werkstatt werden zum Beispiel Ketten ausgetauscht. „Häufig erneuern wir auch Griffe, Pedale und Bremsbeläge, wenn diese verschlissen sind“, sagt Dirk Hoogenkamp. Der Düsseldorfer leitet die Werkstatt, in der Zweiradmechatroniker und -mechaniker angestellt sind.

Bis Sommer sollen bereits 50 Menschen am neuen Düsseldorfer Upway-Standort arbeiten. In den kommenden zwei Jahren soll die Zahl der Mitarbeiter dann auf 150 wachsen – das sind also mehr als sieben Mal so viele wie aktuell. Insgesamt hat das 2021 gegründete Unternehmen große Ziele. In den vergangenen drei Jahren konnte der Online-Händler mehr als 50.000 aufbereitete E-Bikes verkaufen. Ziel sei es, bis 2030 die Marke von einer Million zu erreichen, sagte Wattinne. Er betonte am Mittwoch den Nachhaltigkeitsgedanken seines Unternehmens. „Danke, dass Sie Ihre Vision mit uns und Düsseldorf teilen“, sagte auch Annette Klerks von der Wirtschaftsförderung.

Upway bezieht die gebrauchten E-Bikes von Privatpersonen, Fahrradhändlern und kauft auch Leasing-Rückläufe an. Düsseldorfer, die ihr Rad verkaufen möchten, können online Daten zum Gefährt eingeben. Anschließend wird ein Angebot erstellt. Bei Zustimmung holt eine Spedition das E-Bike ab und liefert es in den Reisholzer Gewerbepark. Im Vergleich zum Neupreis seien die Upway-Räder 20 bis 60 Prozent günstiger, erklärt Sprecherin Fabienne Bösch.

In der 4000 Quadratmeter großen Düsseldorfer Halle führen die Mitarbeiter mehrere Qualitätschecks durch. Es gibt eine Batteriestation, an der ältere Akkus getestet werden. Und in einem 360-Grad-Fotostudio werden die E-Bikes für den Internet-Auftritt in Szene gesetzt. Dass Düsseldorfer Einblicke in Werkstatt und Lager bekommen, wird übrigens in der Regel nicht vorkommen: „Wir sind ein reiner Online-Handel“, betont Felix Malldorf, zuständig für den Standort in der Landeshauptstadt. Aus diesem Grund sind auch keine Probefahrten möglich. Auf Wunsch können die Räder allerdings nach dem Kauf vor Ort abgeholt werden.

An anderen Standorten habe es außerdem bereits öffentliche Events gegeben, an denen die sogenannten Up-Center kurzzeitig geöffnet wurden – zum Beispiel bei Garage Sales. Das sei auch in Düsseldorf denkbar, bemerkt Bösch. Das Unternehmen Upway ist insgesamt in sieben europäischen Ländern sowie in den Vereinigten Staaten aktiv. Werkstätten gibt es unter anderem in Paris, New York und bald auch in Los Angeles.

(mbo pze)