Debatte um die Bildungsgänge des Riehl-Kollegs FDP will Kollegs am Luisen-Gymnasium vereinen
Düsseldorf · Das Riehl-Kolleg wird 2026 Geschichte sein. Doch um die Zukunft des dortigen Bildungsgangs wird weiter gerungen. Nun gibt es einen neuen Vorschlag.
Die politische Debatte um das Aus für das Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg geht in die nächste Runde. Das Weiterbildungskolleg in Lierenfeld, an dem aktuell 208 erwachsene Studierende mit dem Ziel Fach-Abitur/Abitur vormittags unterrichtet werden, wird im Sommer 2026 aufgelöst. Grund ist, wie berichtet, der Austritt der Handwerkskammer aus dem Trägerverein der gemeinsam mit der Stadt betriebenen staatlich anerkannten Ersatzschule.
„Das Riehl-Kolleg werden wir, so wie es derzeit angelegt ist, wohl nicht mehr weiterführen können, aber den dortigen Bildungsgang müssen wir unbedingt erhalten“, sagt Christoph Schork, Schulexperte der FDP-Ratsfraktion. Von dem Angebot profitierten vor allem junge Erwachsene, für die das Abendgymnasium in Rath keine gangbare Alternative darstelle. So seien es neben Menschen mit nicht linear verlaufenen Bildungswegen und Migranten vor allem auch Alleinerziehende, die das Angebot nutzten, während ihr Kind in der Kita betreut werde. „Diese Menschen können nicht plötzlich auf ein Abendgymnasium gehen. Und sie können auch nicht nach Essen oder Krefeld wechseln, das ist in einer solchen Lebenssituation nicht praktikabel“, meint Schork und fordert mehr Kreativität und politischen Willen bei der Suche nach einer Anschluss-Lösung. Als Landeshauptstadt könne es sich Düsseldorf nicht leisten, Menschen, die den Mut für den zweiten Bildungsweg aufbrächten, auf Städte im Ruhrgebiet, im Bergischen oder im Linksrheinischen zu verweisen.
Sein Vorschlag: Abend-Gymnasium und Abend-Realschule werden mit dem bisherigen Riehl-Bildungsgang unter einem Dach vereinigt. Dass am derzeitigen Standort der Abendschulen am Friedrich-Rückert-Gymnasium dafür die Räume fehlen, ist für die Liberalen kein Argument. „Dann verlegen wir eben alle drei Bildungsgänge beispielsweise in das 2026 durch den Umzug an die Völklinger Straße frei werdende Luisen-Gymnasium“, meint Schork. Auch der zurzeit von der Unterstufe des Luisen-Gymnasiums genutzte Dependance-Standort am Fürstenwall käme dafür infrage. Eine Fortsetzung des Bildungsgangs würde auch der Leiter des Riehl-Kollegs Jörg Masuch begrüßen. „Leider erwägen eine Reihe unserer Schüler eine Aufgabe ihrer Abi-Pläne, weil für sie ein Pendeln nach Essen oder Wuppertal nicht infrage kommt.“