So war die Premiere von Kauf&Plausch Shoppen, probieren, entdecken in der Düsseldorfer Carlstadt

Düsseldorf · Nach Flingern und dem Zooviertel hat das Format Kauf & Plausch jetzt Premiere gefeiert. Bis 22 Uhr konnte man nach Herzenslust unterwegs sein.

Bei Kauf & Plausch gab es ein Tasting mit Brot und Wein.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Georg Salzburg

Das Wetter hat mitgespielt bei der Premiere von Kauf & Plausch in der Carlstadt, die den passenden Untertitel „Frühlingserwachen“ trug. Am Donnerstagabend hatten viele der Gewerbetreibenden und Gastronomen ihre Läden und Restaurants bis 22 Uhr geöffnet. Manche, wie die Bäckerei Hinkel, überraschten mit besonderen Aktionen, wie einem exklusiven Tasting von Brot und Wein. Wer es lieber etwas hochprozentiger mochte, konnte einen individuellen Rum mixen.

Ein paar Meter weiter lud ein vom Wohnraum Team umgebauter Laster ein, sich von Stylingideen für die eigenen vier Wände inspirieren zu lassen – ausprobieren erwünscht. Denn es galt, bequeme Sitzgelegenheiten zu testen. Witzige Kissen und Wandbespannungen gaben Impulse für Neues.

Das Event lockte mit
Musik und Rabatten

Für die entspannte Stimmung hatte davor ein DJ sein Pult aufgebaut. Die zahlreichen Boutiquen rund um die Hohe Straße lockten mit Rabatten und reduzierten Einzelstücken. Für Backstage heißt es allerdings Ende März Abschied nehmen. Die Mode-Boutique in der Hohe Straße 6 schließt. Kreativ wurde es im Atelier Rutz und Petrovic in der Bilker Straße. Dort durften Interessierte ein Schmuckstück designen.

Das Format Kauf & Plausch startete im November 2024 zunächst im Zooviertel und eine Woche später erfolgreich in Flingern. Erdacht hat es die Familie Wiedeking. Peter, Susanna und Antonia brachten vor rund zehn Jahren bereits die kulinarische Schnitzeljagd erfolgreich auf den Weg durch Düsseldorfer Viertel und inzwischen auch in andere Städte. Kauf & Plausch sei ein echtes Herzensprojekt, sagen die drei. Dabei setzen sie wie bei der kulinarischen Schnitzeljagd auf die Eigeninitiative der Unternehmer und der Menschen, die an diesem besonderen Abend ins Quartier kommen. Wie in den 1990ern, als der lange Donnerstag eingeführt wurde, können sie bis in den späten Abend hinein bummeln, in den zahlreichen Geschäften in Ruhe einzukaufen und sich zum Klönen auf ein Glas Wein oder zu einem leckeren Essen treffen.

Die Wiedekings legen gewissermaßen dafür die Basis. Denn auch bei der kulinarischen Schnitzeljagd ist Eigeninitiative gefragt, um eine Tour durch den Stadtteil zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu machen und den nächsten Anlaufpunkt durch Rätselraten zu ermitteln. So lernen selbst Düsseldorfer, die glauben, schon alles zu wissen, interessante neue Orte und Möglichkeiten kennen. Wie die fast schon verwunschenen Hinterhöfe entlang der Hohe Straße: Versteckt hinter schmalen Gängen, führen sie in kleine, begrünte und mit Kunst gestaltete Paradiese, wie bei der Galerie im Hof. Dort gab es Antiquitäten und Schmuck aus aller Welt zu sehen.

Gemeinsam mit dem Beirat Carlstadt organisierten die Wiedekings das Event. Für die bessere Übersicht gab es eine Faltkarte mit allen Anlaufstellen.

Eine seltene Gelegenheit zu einem Blick hinter die Kulissen bot das Düsseldorfer Marionetten-Theater. Bei einem Rundgang konnten die Besuchenden etwa die Werkstatt erkunden. Dort entstehen in liebevoller Handarbeit die Marionetten für Klassiker und moderne Stücke des Theaterteams. Wie viele Figuren schon auf der kleinen Bühne bespielt wurden, zeigte sich bei einem Besuch im Fundus. Wer mochte, bekam bei mehreren Vorstellungen kostenfrei einen Vorgeschmack auf das Repertoire. Wer diesen exklusiven Einblick verpasst hat, sollte sich den 26. April notierten. Denn bei der Düsseldorfer Nacht der Museen öffnet das Theater noch einmal in diesem Jahr die Türen ins Allerheiligste hinter der Bühne.

Das Team der kulinarischen Stadtteiltouren von Auf ins Viertel lud am Donnerstag zu kostenlosen Führungen durch die Carlstadt ein. Gründerin Elke Knauer-Wagner erzählte den Teilnehmenden von der bewegten Geschichte Düsseldorfs und verriet nicht nur, wie die Carlstadt zu ihrem Namen kam, sondern auch, dass es schon eine Art Tinder zu Jan Wellems Zeit gab und was die Franzosen damit zu tun haben, dass die Düsseldorfer sämtliche Stadtmauern niederrissen.

(clhö hal )