Neues Projekt in Düsseldorf Vierscheibenhaus ist in Sicht
Golzheim · Das Dreischeibenhaus kennt wohl jeder, jetzt aber soll es in Düsseldorf sogar ein Vierscheibenhaus geben. 2029 soll der Gebäudekomplex fertig sein.
Es gibt Projekte, da denkt man: Geht das? In diese Kategorie fällt das an der Uerdinger Straße 67 geplante Vierscheibenhaus. Es wird über einem Bestandsgebäude der Post errichtet, das wegen der darin untergebrachten Technik erhalten bleiben soll. Der Entwurf ist raffiniert und das Vorhaben bringt auch seiner Nachbarschaft einige Vorteile, so dass der Bebauungsplan im Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Wenn das Genehmigungsverfahren weiterhin glatt läuft, hoffen die Investoren auf einen Baustart 2026 und eine Fertigstellung knapp drei Jahre später.
Das Vierscheibenhaus ist eine Kooperation der Unternehmen Pamera und E.T.Myer Immobilien, die je 50 Prozent an der Projektgesellschaft halten. Die gestellte Aufgabe verlangt die Fähigkeit, alte und neue Baustruktur gekonnt zu verbinden. Mit den Düsseldorfer SOP Architekten (Fürst & Friedrich, Kämmerei, Andreasquartier) konnte dafür ein Spezialist gewonnen werden.
Fassade des Neubaus soll großflächig verglast sein
Das Postgebäude mit den darin enthaltenen Telekommunikationsfunktionen wird in Teilen erhalten und soll später von zwei Seiten aus auch noch zu sehen sein. Damit seine Integration gelingt, wird das Satteldach abgenommen und der Bestand überbaut. Die Fassade des Neubaus soll zwar großflächig verglast sein, aber sein Tragwerk soll sichtbar sein und dem Gebäude ein gegliedertes und ruhiges Erscheinungsbild geben. Diese Struktur ist so auffällig, dass die Entwickler von einem „Megatragwerk“ sprechen.
Als wäre das nicht ungewöhnlich genug, soll der Komplex aus vier unterschiedlich hohen Gebäudescheiben zusammengesetzt sein, die parallel zur Uerdinger Straße stehen. Diese Gebäudescheiben fallen unterschiedlich hoch aus (zwölf, 14, elf und fünf Geschosse hoch), wobei die Scheibe in zweiter Reihe zur Uerdinger Straße die höchste sein soll.
In die Pläne ist vieles eingeflossen, das Bürger im Rahmen des Diskussionsprozesses für das Quartier „Westlich Kennedydamm“ vorgeschlagen hatten. So sind im Erd- und im ersten Obergeschoss öffentliche Nutzungen geplant, etwa ein Café oder ein Restaurant, eine Bibliothek oder ähnliches. So soll das Umfeld belebt werden. Es ist auch ein Parkraummanagement für die Tiefgarage vorgesehen, viele Fahrradstellplätze, Stellplätze für Sharing-Angebote und E-Ladesäulen.
Eine Aufwertung sollen Umfeld und Projekt durch die Begrünung von Bestandsfassade, Vorplatz und des geschützten rückwärtigen Bereiches erhalten. Auch die Dachterrassen werden begrünt. In den oberen Etagen sind Büroflächen vorgesehen. Insgesamt entstehen rund 12.600 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Die Mietflächen der einzelnen Etagen liegen zwischen 340 und 1300 Quadratmeter.