Bauprojekt in Meerbusch So geht es beim Feuerwehr-Neubau in Osterath weiter

Meerbusch · Das Projekt soll in einem Generalunternehmer-Modell realisiert werden. Was das bedeutet.

Die Feuerwache an der Hochstraße soll zukünftig aufgegeben werden. Bis der Neubau steht, dauert es noch.

Foto: RP/Feurewehr Meerbusch

Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Osterath zählt zu einem der größeren Bauprojekte Meerbuschs der nächsten Jahre. Am neuen Standort an der Marie-Curie-Straße sollen sieben Einsatzfahrzeuge und Räume etwa für die Jugendfeuerwehr und Schulungen sowie eine Werkstatt Platz finden. Knapp neun Millionen Euro soll das Projekt nach aktuellem Planungsstand kosten. Diese Summe könnte jedoch noch variieren – je nachdem, welche Beschaffungsvariante die Stadt wählt. Denn neben einer Eigenrealisierung käme die Umsetzung mit einem General- und Totalunternehmer infrage. Dabei ist die Stadt jeweils unterschiedlich stark in die Planungs- und Vergabeverfahren eingebunden.

Beratungsbüro hat die Wirtschaftlichkeit untersucht

Um diese Entscheidung zu treffen, hat die Stadt das Beratungsbüro PSP Consult mit einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beauftragt. Sie sollte prüfen, welche Beschaffungsvarianten für die Stadt am wirtschaftlichsten und möglicherweise vorteilhafter sind. Dazu hat sie die Kosten sowohl für Vorbereitungsphase als auch für die Planungs- und Bauphase berechnet. Dabei kommt die Variante mit dem Totalunternehmer am besten weg. Hier würden sich die Gesamtkosten auf rund 8,2 Millionen Euro belaufen. Die Realisierung mit einem Generalunternehmer würde 8,8 Millionen Euro kosten, die Eigenrealisierung schlägt laut den Beratern mit den 9,5 Millionen zu Buche, so die Berechnungen. Die Stadtverwaltung weist in ihrer Beschlussvorlage darauf hin, dass Gesamtkosten des Projekts – unabhängig von der Beschaffungsvariante – eine mögliche Ungenauigkeit von bis zu 40 Prozent beinhalten.

Neben den rein monetären müssten aber auch qualitative Kriterien einberechnet werden. Je nach Modell sind etwa die Möglichkeiten zur Einbindung in den Planungsprozess, die Beteiligung der Politik in den planerischen Erscheinungsprozess oder die Einbindung von Fördermitteln entscheidend. Auch personelle Aspekte – wie viel Personal jeweils gebunden würde – spielt eine Rolle. Ziehen die Planer bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung die monetären und qualitativen Aspekte in die Bewertung, empfehlen sie das Generalunternehmer-Modell. Hier sind die qualitativen Kriterien am besten erfüllt. In dem Modell sollten Teile der Planung und der Bau auf einen privaten Auftragnehmer übertragen werden, empfehlen die Berater. Die Vorteile sehen sie unter anderem in Kosteneffizienzen in der Planungs- und Bauphase sowie in der geringeren Bindung von Kapazitäten.

Auch auf den Zeitplan dürfte die Wahl der Beschaffungsvariante einen Einfluss haben: Mit einem Generalplaner rechnet die Verwaltung laut Beschlussvorlage mit der Fertigstellung des Neubaus im zweiten Quartal 2029 – vorausgesetzt, es gibt einen störungsfreien Planungs- und Bauablauf. Bei den anderen Modellen wäre der Neubau etwas schneller fertig. Mit der Eigenrealisierung rechnet die Verwaltung mit einer Fertigstellung des Neubaus im vierten Quartal 2028. Ein Totalunternehmer sei etwas später, im ersten Quartal 2029 fertig. Allerdings: Erst nach Fertigstellung der Unterführung in Osterath sind eine volle Funktionsfähigkeit des Neubaus und die Aufgabe des Standorts an der Hochstraße möglich. Die soll nach Einschätzung der Verwaltung bis 2030 fertig sein.

Die Mitglieder des Sonderausschusses für die Zukunft der Feuerwehr schlossen sich der Expertenmeinung an und stimmten mehrheitlich für die Umsetzung mit einem Generalunternehmer.