KI, Chatbots, neue Homepage So steht es um die Digitalisierung in Meerbusch

Meerbusch · Meerbusch soll Smart City und die Verwaltung digitaler werden. Davor zieht die Stadt vorläufige Bilanz.

Papierakten sollen zukünftig in der Meerbuscher Verwaltung immer weniger werden.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Stadt will digitaler werden, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch für die Bürgerinnen und Bürger – Stichwort Smart City. Dafür hat sie sich in einer Digitalen Agenda verschiedene Projekte vorgenommen, von Chatbots über ein virtuelles Bürgerbüro bis hin zur eAkte in der Verwaltung. Diese Agenda ist nun erstmals fortgeschrieben worden. Dabei zieht die Verwaltung auch Bilanz, welche Projekte bisher realisiert wurden und was zukünftig folgen soll.

Einige Projekte hängen dabei mit der neuen Website zusammen. Diese wird nun erst im kommenden Jahr online gehen, sagte Dezernentin Bettina Scholten im Digitalisierungsausschuss. Man habe die Technik und das Gerüst für die neue Website im Sommer bekommen und die Fachbereiche gebeten, die entsprechenden Inhalte zu liefern. Die lägen zwar vor, seien aber noch nicht vollständig eingepflegt und redigiert worden. Das für die Homepage zuständige Team sei dabei, die Inhalte zu übertragen, etwa 80 Prozent seien bereits erledigt. „Es wäre irgendwie möglich, das noch in diesem Jahr fertigzustellen. Für die Qualitätssicherung ist es aber sinnvoll, den Relaunch noch etwas zu schieben“, sagte Niklas Loerper, als Projektmanager bei der Stadtverwaltung für die Digitalisierung zuständig.

Auf der neuen Website sollen dann – nach entsprechender Prüfung und Testphase – auch Services wie ein Chatbot oder eine Verkehrsplattform integriert werden. Das Angebot von „Verkehr.nrw“ soll dann live die aktuelle örtliche Verkehrssituation auf den Straßen, Live-Fahrpläne des ÖPNV und Standorte von Ladesäulen anzeigen. Während Projekte wie Chatbot und Verkehrsübersicht in der Fortschreibung der Agenda noch gelb und damit als „noch zu erledigen“ markiert sind, sind andere Vorhaben bereits fortgeschrittener.

Etwa die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung seien mit dem Mängelmelder, der Beteiligung zu Bauleitplanung oder der „Volumap“ digital verfügbar. Noch folgen soll der Ausbau von weiteren Beteiligungs- und Umfragemöglichkeiten. Auch der Digitale Zwilling, also die umfassende Analyse der Straßensituation, ist bereits in Nutzung. Hier soll in Zukunft unter anderem noch die tatsächliche Straßenzustandsbewertung folgen. Ganz neu ist die elektronische Wohnsitzanmeldung möglich, die in den kommenden Wochen im virtuellen Bürgerbüro freigeschaltet werden soll. Laut Agenda ist zukünftig auch ein elektronischer Bauantrag geplant.

Auch bei der Frage nach digitaler Teilhabe sind zwei Drittel der vorgenommenen Projekte umgesetzt. Robotikkurse und Medienbildung von Eltern würden gut angenommen, sagte Scholten. Das Angebot soll weiter ausgebaut werden. Für ein eigenes Digitales Lab gibt es zwar ein Konzept, die Umsetzung steht aber noch aus.

Neben Ideen für eine Smart City soll auch die Verwaltung digitaler werden. So sei inzwischen 90 Prozent der Verwaltung an die digitale Poststelle angeschlossen, auch eRechnungen seien in Teilbereichen möglich. Die eAkte und die Aktendigitalisierung sei vollständig verfügbar – das Ende der Papierakten werde aber „auch in naher Zukunft nicht zu 100 Prozent“ erreicht sein, heißt es in dem Dokument. In Fragen zur Künstlichen Intelligenz hat die Verwaltung einen Leitfaden erstellt und will künftig Schulungsangebote machen. Die KI-Anwendungen sollen die Arbeit der Mitarbeiter erleichtern, etwa bei der elektronischen Aktenführung oder bei der Bearbeitung von Meldungen im Mängelmelder.

(akir ctri)