Sorgen um markantes Kunstwerk Denkmalschützer fordern Erhalt der Fruhtrunk-Fassade samt Audimax

Düsseldorf · Die von Künstler Günter Fruhtrunk geschaffene Fassade des Audimax in Golzheim steht seit kurzem unter Denkmalschutz. Trotzdem befürchtet eine Initiative, dass das Kunstwerk Schaden nehmen könnte.

Die Sorge um die Fruhtrunk-Fassade in Golzheim bleibt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(nic) Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sieht die berühmte Fruhtrunk-Fassade auf dem früheren Hochschulgelände in Golzheim weiterhin gefährdet – und fordert deshalb, das gesamte Audimax unter Schutz zu stellen. Aktuell drohe weiterhin der Abriss des Gebäudes, erklärte die Initiative am Mittwoch. Die kürzlich unter Denkmalschutz gestellte Fassade des Audimax müsse dann vorher demontiert werden – und drohe dabei Schaden zu nehmen.

„Wir sehen in dieser Teil-Unterschutzstellung einen gefährlichen Trugschluss, der voraussichtlich dennoch zum schrittweisen Verlust des einzigartigen Fruhtrunk-Audimax führen wird“, sagte der Vorstand der Initiative, Steffen Skudelny. Zudem erscheine es kaum als aussichtsreich, ein Gebäude mit passenden Dimensionen und Eigenschaften zu finden, auf das die Fassade alternativ aufgebracht werden könnte, erklärte die Initiative: „Im Zuge einer Neuanbringung der Fassade an einem anderen Gebäude müsste also mit weiteren Eingriffen und Veränderungen gerechnet werden – denkmalpflegerisch und urheberrechtlich äußerst problematisch.“

Zum Hintergrund: Der renommierte Künstler Günter Fruhtrunk hatte 1969 die markante Fassade des Gebäudes gestaltet, das an der Hochschule Düsseldorf als Audimax genutzt wurde. Ein über 100 Meter langes Fliesenband mit diagonal angeordneten Streifen in verschiedenen Farben macht es unverwechselbar. Nach dem Umzug der Hochschule auf einen neuen Campus plante der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW dort eine neue Nutzung, für die das Gebäude komplett weichen müsste.

Dagegen regte sich in diesem Jahr öffentlicher Widerstand, als ein Denkmalexperte in einem Fachartikel die Bedeutung des Fassaden-Kunstwerks in Erinnerung rief. Inzwischen hat die Bezirksregierung Düsseldorf die Fassade unter Denkmalschutz gestellt – allerdings verlautete bisher nichts über geänderte Pläne für die Neubebauung des Geländes. Daher gilt es als wahrscheinlich, dass das Gebäude abgerissen und die geschützte Fassade vorher abgebaut und transloziert wird. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fürchtet nun sogar, dass das wahrscheinlichste Schicksal der Fassade eine langfristige Einlagerung sein könnte. Dieser Ausgang wäre „beschämend für die Kunstmetropole Düsseldorf“, findet Skudelny. Die Initiative sieht das Audimax zudem als „Gesamtkunstwerk in einem augenscheinlich intakten Bauzustand“.