Düsseldorf 1737 Lehrstellen-Bewerber — nur 81 weibliche

Bewerbungsphase hat keine der Frauen überstanden. Werbe-Kampagnen fehlen.

Düsseldorf. Im September starten in Düsseldorf 16 angehende Brandmeister ihre Ausbildung. Acht davon machen die traditionelle, acht die Stufenausbildung. Eine Frau ist nicht unter den Auszubildenden.

In der Bewerbungsphase waren von den insgesamt 1737 Bewerbern immerhin 81 Frauen. Das sei eigentlich keine schlechte Zahl, meint Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen. Bei den 16, die einen Ausbildungsplatz bekommen haben, blieb dann aber keine davon übrig. „Frauen und Männer machen bei uns genau den selben Aufnahmetest“, erklärt Schülpen. Immerhin müssen sie später im Dienst auch die gleiche Leistung bringen. Dass keine der Frauen die Bewerbungsphase überstanden hat, liege aber nicht unbedingt an fehlender körperlicher Belastbarkeit. Vielmehr sei die Auswahl an männlichen Bewerbern größer.

Die Feuerwehr findet das schade. Für sie sei es durchaus wünschenswert, mehr Frauen im Dienst zu haben, sagt Schülpen. Abgesehen davon, dass Frauen im Einsatzdienst genauso gute Arbeit leisten wie ihre männlichen Kollegen, komme es im Einsatz manchmal zu Situationen, bei denen eine Frau gefragt ist, weiß Schülpen. „Weibliche Unfallopfer fühlen sich manchmal wohler, wenn sie eine Frau als Ansprechpartnerin haben“, sagt er.

Trotzdem ist die Zahl der Feuerwehrfrauen klein. In Düsseldorf sind es fünf von knapp 900 Mitarbeitern — auch insgesamt liegt der Anteil an Feuerwehrfrauen in Deutschland nur bei etwa fünf Prozent.

„Werbung für die Ausbildung zu machen, ist kommunale Aufgabe“, sagt Schülpen. Daher gebe es keine großen, überregionalen Kampagnen. Beim Girl’s Day oder beim Blaulicht-Infotag versuche die Düsseldorfer Feuerwehr deswegen, junge Frauen für eine Ausbildung bei der Feuerwehr zu begeistern. Denn: Je mehr sich bewerben, desto größer ist die Chance, dass sich auch welche gegen ihre männlichen Mitbewerber durchsetzen.