32 Kollegen im Sattel: Polizei stellt neue Radlerstaffel vor

Die Beamten sollen Bürgernähe zeigen — und schnell an den Einsatzorten sein.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Mit dem Auto, dem Motorrad, zu Fuß und manchmal mit dem Pferd sind Polizisten in Düsseldorf schon lange unterwegs — seit Donnerstag ist auch das Fahrrad zum Standardfortbewegungsmittel geworden. 32 Kollegen bilden die neue Fahrradstaffel, die Polizeipräsident Norbert Wesseler am Donnerstag vorstellte.

„Wir wollen damit präsenter sein und für die Menschen besser ansprechbar“, beschrieb Wesseler die Ziele des Projekts. Gerade in der Innenstadt könnten die Fahrradpolizisten in manchen Fällen schneller am Tatort sein als ihre Kollegen im Streifenwagen.

Zu den Vorbildern gehören Städte wie Münster mit einem hohen Radfahreranteil. Wesseler hat eine solche Staffel zudem in Dortmund eingeführt, wo er zuvor Polizeipräsident war: „Wir hatten dort eine sehr positive Resonanz.“

Die neue Staffel ist auch eine Reaktion auf den zunehmenden Radverkehr — der auch zu steigenden Unfallzahlen bei Radfahrern führt. Eine Aufgabe der radelnden Polizisten soll sein, Fußgänger und Radfahrer auf Regelverstöße hinzuweisen und diese auch zu ahnden.

Darüber hinaus sind die Fahrradpolizisten mit denselben Befugnissen — und derselben Ausrüstung inklusive Waffe — wie Autostreifen unterwegs und sollen zum Beispiel Verkehrsunfälle aufnehmen. Aber auch die Verfolgung eines flüchtigen Ladendiebs zählt Wesseler zu den Aufgaben.

Die 32 Kollegen haben sich freiwillig gemeldet, körperliche Fitness war kein Kriterium, erläutert Wolfgang Tillmann, Leiter der Verkehrsdirektion: „Die ist ohnehin Voraussetzung im Polizeidienst.“ Henri Schober (30) ist einer der neuen Fahrradpolizisten, er hat in der Testphase schon gute Erfahrungen gemacht: „Die Leute sprechen einen eher an, als wenn man im Auto sitzt. Manchen müssen wir aber erstmal erklären, dass wir normale Polizisten sind.“

Schober ist mit einem Trekkingrad im Wert von rund 1000 Euro unterwegs. Zur Staffel gehören zudem zwei Pedelecs, also Räder mit elektrischem Zusatzantrieb, die auf Wunsch der Mitarbeiter angeschafft wurden.

Der Radlerverband ADFC ist von der Idee begeistert. Dass die Radler in der Stadt in der Folge verstärkt kontrolliert werden, findet der Vorsitzende Rüdiger Heumann gut. Und: „Vielleicht steigt auch die Einsicht, wieso Radfahren an vielen Stellen in der Stadt noch schwierig ist.“ Es liege im Ermessen der Beamten, nicht jedes Vergehen auch zu bestrafen.