Düsseldorf 40 000 junge Bäume für den Grafenberger Wald

Revierförster Jürgen Schultze zeigt die Veränderungen im Grafenberger Wald — ein Jahr nach Ela.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Vor einem Jahr hieß es noch „Betreten auf eigene Gefahr“. Bis Ende August waren Grafenberger und Aaper Wald gesperrt, denn nirgendwo in der Stadt hatte Pfingststurm Ela kräftiger gewütet als dort. Wie viele Bäume gefallen sind, hat das Forstamt nicht gezählt, die Förster rechnen nur mit Festmetern, was einem Kubikmeter festem Holz entspricht. Und bei den Aufräumarbeiten wurden 15 000 Festmeter allein aus dem Forstamt Mitte (Aaper, Grafenberger und Gerresheimer Wald) geholt. Dabei hatte auch die Bundeswehr tatkräftig mitgeholfen.

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Im Rahmen der Gartenamtsführungen „Ein Jahr nach Ela“ war Forstrevierleiter Jürgen Schultze nun mit 19 Teilnehmern in einem der am stärksten betroffenen Waldstücke unterwegs, nämlich dem Hang zwischen dem Jan-Wellem-Brunnen und der Schönen Aussicht. Die alten Bäume sind zwar größtenteils weg, doch neues Grün hat das Gelände erobert. Auf den Lichtungen wachsen neben der obligaten Brennnessel nun Himbeeren, Brombeeren und Farne.

„Besonders die Brombeeren könnten bei der Wiederaufforstung zum Problem werden, denn die wuchern schnell alles zu“, sagt Schultze. Aber auch die noch vorhandenen Bäume haben das Licht genutzt und sind in die Breite gegangen. „Der Wald hat eine starke natürliche Selbstheilungskraft, deshalb pflanzen wir nur dort neu, wo es auch wirklich nötig ist“, klärt Schultze über die künftigen Stategien auf.

Denn allein ab Herbst sollen die Kahlflächen in den städtischen Wäldern mit rund 40 000 jungen Bäumen und Sträuchern geschlossen werden, bis zum Jahr 2019 sollen weitere 60 000 Bäume folgen. Die Ausschreibung hierfür ist inzwischen angelaufen.

„Wobei wir im ersten Schritt die großen Flächen von mehr als 0,5 Hektar aufforsten, die Entwicklung der kleineren Flächen bis zu 0,2 Hektar sollen zunächst einmal beobachtet werden“, erklärt Schultze.

Die ehemals so beliebten Roteichen werden nicht mehr dabei sein. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese amerikanische Eichenart wegen ihres schnellen Wachstums gepflanzt.

Doch mittlerweile arbeitet das Düsseldorfer Forstamt seit Jahrzehnten daran, diese „Fremdländer“ systematisch wieder durch heimische Gehölze wie Traubeneichen oder Buchen zu ersetzen. Und gerade für die Hanglagen des östlichen Stadtwaldes, wozu eben auch der Grafenberger Wald gehört, sind Mischwälder aus Traubeneiche und Buche typisch.