Kinder in Düsseldorf Kinderhilfezentrum freut sich über Geschenk von Jacques Tilly

Derendorf · Das Kinderhilfezentrum lud zum 50. Budenfest. Dabei gab es auch eine Überraschung im Klostergarten.

Beim Budenfest gab es einen Mitmachzirkus, außerdem eine Tombola, Musik und ein Ritterlager.

Foto: Endermann, Andreas (end)

(arc) Im vergangenen Jahr feierte das Kinderhilfezentrum an der Eulerstraße sein 50-jähriges Bestehen. Groß gefeiert werden konnte inmitten der Corona-Pandemie natürlich nicht. Dennoch formulierte Leiterin Judith Knuff einen Herzenswunsch: eine Skulptur für den Klostergarten, gefertigt von Jacques Tilly zusammen mit den Kindern der Einrichtung. Und der Karnevals-Künstler tat ihr den Gefallen. Beim nun 50. Budenfest auf dem 30 000 Quadratmeter großen Areal wurde Tillys Geschenk für die Einrichtung nun feierlich eingeweiht. Ein wenig den Bremer Stadtmusikanten nachempfunden zeigt das Kunstwerk eine Tierpyramide mit Löwe, Fuchs, Chamäleon und weiteren Lebewesen sowie den Spruch: „Zusammen sind wir stark, schlau, bunt, verrückt, lebhaft, schön“. Mindestens fünf Jahre soll die wie eine von Tilly ersonnene Karnevalswagen-Figur wirkende Skulptur halten.

Die 50. Auflage des Budenfestes war in diesem Jahr noch größer als sonst. Hunderte Menschen nutzten am Samstag die Regenpausen, um der Einrichtung, in der normalerweise bis zu 120 Kinder vor Gewalt oder Missbrauch in der Familie geschützt werden, zum Geburtstag zu gratulieren. Und das Fest wurde zu einer Renaissance vergessen geglaubter Kinderspiele: Ob Sackhüpfen, Dosenwerfen oder Eierlaufen – nicht nur die jungen Besucher nutzten die Gelegenheit, ihr Geschick unter Beweis zu stellen. Auf der Bühne durfte der Kinderchor nicht ohne Zugabe gehen, spielten Schulbands der St. Rochus-Schule und des Leibniz-Gymnasiums sowie die Rockband Pelemele, während Fortuna-Ikone Gerd Zewe mit jungen Bolplatzhelden filigrane Ballfertigkeiten übte. Lose der Tombola wurden reichlich verkauft, gab es doch VIP-Karten von Fortuna, DEG oder Borussia zu gewinnen. Nicht zuletzt war auch ein Ritterlager aufgebaut, in dem stilecht kostümierte Edelleute für Aufsehen sorgten. Gestaltet wurde das Fest federführend von den vielen ehrenamtlichen Helfern und Gruppen, die sich teilweise seit mehreren Jahrzehnten in den Dienst der guten Sache stellen. Wo einst Nonnen das Sagen hatten und vor allem Waisen aufgenommen wurden, steht inzwischen die Inobhutnahme an erster Stelle.

In der Regel werden die Kinder
an Pflegefamilien vermittelt

Die Kinder und Jugendlichen, die hier in vier Wohngruppen untergebracht sind, haben Gewalt, Missbrauch, Alkoholexzesse oder auch den Tod in der Familie erfahren, wurden zum Teil von der Polizei aus der Wohnung geholt, um im Kinderhilfezentrum zumindest eine Zeit lang zu leben. Ziel ist in der Regel eine Weitervermittlung, etwa in eine Pflegefamilie.