Alles neu im Florapark?

Anwohner wünschen sich mehr Licht, weniger Dickicht. Das Gartenamt will die Planung für den Park prüfen.

Düsseldorf. Die Anwohner wollen sich die Freude an ihrem kleinen Stadtpark nicht verderben lassen. Das wurde in der Diskussion bei WZ mobil im Floragarten gestern deutlich. Viele sehen die Stadt aber gerade nach der schockierenden Bluttat in der Pflicht. Gartenamtsleiter Manfred Krick versprach, eine gründliche Überplanung der Grünfläche zu prüfen.

"Nach dem Mord würde ich mir gut überlegen, ob ich in der Dämmerung noch durch den Park gehe", verdeutlicht Alexandra Jecker(42) das Problem. Heinz Maaßen (63) erinnert sich an andere Zeiten: "Vor 30 Jahren haben wir hier noch mit unserer Tochter gespielt. Jetzt gehen wir abends nicht mehr in den Park. Man hat ein ungutes Gefühl dabei."

Dieses kennen auch Reinhard Esser und Katja Fröchtenicht (40), wenn sie mit ihrem Labrador im Florapark spazieren geht. "Am Abend geht immer mein Mann mit dem Hund raus", erzählt sie. Auch ihre vier Kinder dürften nicht allein zum Spielen in den kleinen Stadtgarten.

Wie Bruno Chalupecky wünscht sie sich mehr Präsenz von Sicherheitskräften. Hauptkommissar Ulrich Mergemeier, Leiter des Bezirksdienstes in Bilk, beruhigt indes die Gemüter: "Wir haben hier nach der objektiven Straftatenlage keinen Brennpunkt."

Zumal der Tod von Hans-Joachim Will am vorvergangenen Samstag eine klassische Beziehungstat war - Opfer und Täter kannten sich. Doch immerhin zu 23Einsätzen im Florapark sei die Polizei im ersten Halbjahr 2008 ausgerückt. Der Park sei als Angstraum bekannt und werde speziell vom Einsatztrupp Präsenz beobachtet. Anwohner Detlef Kirchmann (61) schlägt eine Ordnungspartnerschaft vor, bei der die Nachbarn selbst auf den Park achten.

Ein Angstraum müsse der Park indes nicht bleiben, findet Stadtsuperintendent Ulrich Lilie. "Die Verabredung mit der Stadt bei der Planung der Arcaden war, dass in diese Grünfläche investiert wird."

Mit weiteren Anwohnern fordert er, besonders Beleuchtung und Bepflanzung zu überdenken. Den Hinweis von Gartenamtsleiter Krick, das dichte Gebüsch werde mit dem neuen Park an den Arcaden noch gelichtet, weist er zurück. "Wir brauchen eine Überplanung, wenn es nachhaltig wirken soll", so Lilie.

"Die neue Situation mit der Bebauung am Bilker Bahnhof macht es sicher sinnvoll, nochmal über dieses Gelände nachzudenken", bestätigt Krick schließlich bei WZmobil. Tatsächlich seien neue Sichtachsen notwendig, um die Sicherheit zu erhöhen.

Den Fall Hans-Joachim Will möchte indes die evangelische Friedenskirchengemeinde aufnehmen. Pfarrer Martin Kammer kündigt bei der Diskussion an, am Sonntag ab 10 Uhr den Gottesdienst zu dem Thema zu gestalten. Anschließend (gegen 11 Uhr) will er mit der Gemeinde im Florpark Blumen niederlegen und an der Bank für das Opfer beten.