Alte U-Bahnen werden saniert
Aufsichtsrat soll am Freitag Zehn-Millionen-Auftrag absegnen.
Düsseldorf. Sie haben schon fast vier Jahrzehnte auf dem Buckel, doch die Rheinbahn mag ihre Schätzchen noch nicht aufs Abstellgleis schicken: 32 alte U-Bahnzüge vom Typ GT8SU sollen für 10,5 Millionen Euro so auf Vordermann gebracht werden, dass sie weitere sechs bis acht Jahre im Netz unterwegs sein können. Am Freitag soll der Aufsichtsrat zustimmen, dass der Auftrag zur Sanierung an eine Firma in Hennigsdorf vergeben wird.
Die Fahrzeuge, um die es geht, sind U-Bahnen der ersten Stunde in Düsseldorf. Gebaut in den Jahren 1973 und 1974, waren es die ersten Züge der Rheinbahn, die auch unterirdisch fahren konnten. Es handelt sich um eine speziell dafür konstruierte Variante eines anderen Typs (GT8S) — das waren die alten rot-weißen Straßenbahnen, die inzwischen ausrangiert worden sind.
Dass die U-Bahnen länger im Einsatz bleiben, liegt daran, dass die Ersatzfahrzeuge nicht vor 2017 in Dienst gestellt werden sollen. Hintergrund ist die veraltete Funk-, Fahrzeug- und Leittechnik. Wie die WZ berichtete, soll diese in den nächsten Jahren erneuert werden. Erst wenn das abgeschlossen ist, sollen die neuen Bahnen — mit entsprechender neuer Technik — in Dienst gestellt werden. 40 Fahrzeuge (Typ HF 6) will die Rheinbahn bestellen, zurzeit wird das so genannte Lastenheft erstellt, das ist eine Art Anforderungskatalog vom Besteller an den Hersteller.
Die alten Wagen werden für ihre restliche Laufzeit nochmal kräftig aufgemöbelt: Die Innenräume sollen neu gestaltet werden, der Brandschutz wird an die aktuellen Anforderungen angepasst — und die Mittelstangen an den Türen sollen verschwinden, damit Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen leichter in die Fahrzeuge kommen. Auch eine Sanierung des Fahrzeugkastens steht auf dem Programm.
Dazu werden die Züge komplett auseinander genommen. Der Aufwand ist so groß, dass ihn die Werkstätten der Rheinbahn nicht mal eben nebenbei erledigen können — deshalb die Fremdvergabe. Der Transport nach Hennigsdorf soll übrigens kein größeres Problem darstellen. Per Tieflader seien die Bahnen (53 Sitzplätze) recht einfach zu transportieren, heißt es.