Düsseldorf Altstadt bis Bilk: Radweg kommt jetzt
Auf der Achse Bilker Bahnhof bis Heine-Platz werden noch 2016 provisorische Radwege angelegt. Weitere Hauptrouten folgen.
Düsseldorf. So viel Raum hatten Fahrradfahrer in Düsseldorf bislang noch nie auf Hauptverkehrsstraßen: Auf der Achse vom Bilker Bahnhof bis zum Heine-Platz in der Altstadt und zurück richtet die Stadt noch in diesem Jahr zwei breite Radwege ein, wie Holger Odenthal vom Amt für Verkehrsmanagement jetzt auf Anfrage der Westdeutschen Zeitung bestätigte. Damit installiert die Stadt eines der wichtigsten Verbindungsstücke für das so genannte Radhauptnetz, das seit 2014 entwickelt wird.
Auf insgesamt 300 Kilometern Länge sollen in Zukunft umwegfreie, sichere, durchgängige, einprägsame und zügig zu befahrene Routen die Stadtteile miteinander verbinden. Die Umsetzung des Projekts startet in diesem Sommer mit neuen Radwegen auf der Ulmenstraße und der Franklinbrücke.
Die Projekte im Einzelnen:
In Workshops diskutieren Anwohner und Stadt zurzeit, wie die beiden Straßenzüge künftig gestaltet werden sollen. Mit einem Ergebnis ist laut Odenthal frühestens in ein bis zwei Jahren zu rechnen. Als Realisierungszeitraum werden die Jahre 2018 bis 2020 genannt. So lang will die Stadt dort aber nicht auf das neue Stück Radhauptnetz warten. Deshalb sollen schon in diesem Jahr provisorische Radwege markiert werden. Dem Verkehrsausschuss werden die Pläne in seiner Sitzung am 6. April vorgelegt. Dauer der Ausschreibung im Anschluss: etwa vier Monate. Bauzeit: drei Monate. Die Kosten betragen 364 000 Euro.
Rund drei Kilometer lang und 1,85 Meter breit soll jeder der beiden Streifen werden. „Zusätzlicher Raum entsteht, da wir die Gleise und die nicht mehr benötigten Straßenbahn-Haltestellen entfernen“, erklärt Odenthal. An anderen Stellen werden Fahrspuren verengt.
Im Sommer sollen zwei Meter breite Radwege auf der Franklinbrücke markiert werden. Dort entfällt jeweils die rechte Fahrspur für Autofahrer, was laut Stadt aber nicht zu Einschränkungen des motorisierten Verkehrs führen soll. An den Kreuzungen sind kleinere Umbauten nötig, etwa an den Ampeln, zudem werden Anschlüsse an Bagel-, Moltke-, Rethel- und Humboldtstraße geschaffen. Kostenpunkt: 490 000 Euro.
Von Münsterstraße bis Spichernplatz markiert die Stadt auf der Ulmenstraße im Sommer ebenfalls breite Fahrradwege. Auch hier liegen die Kosten laut Odenthal bei 490 000 Euro.
Das teuerste Fahrradachsen-Projekt hat die Stadt etwas nach hinten schieben müssen. Erst in der ersten Jahreshälfte 2017 ist mit dem Ausbau von Karlstraße und Worringer Straße zu rechnen. Odenthal erklärt: „Hier sind umfangreiche Anpassungen der Verkehrsführung notwendig und das Projekt muss ausgeschrieben werden.“
Auch die Finanzierungsfrage musste geklärt werden. Nun ist klar: die 1,4 Millionen Euro können aus dem Topf der Stellplatzablöse finanziert werden. So wird der jährliche Etat für den Ausbau des Radwegenetzes von zwei Millionen Euro geschont. Zur Erklärung: Wenn Bauherren weniger Parkplätze bauen als vorgeschrieben, müssen sie Kompensationszahlungen leisten. Die Bezirksregierung räumt der Stadt mittlerweile die Möglichkeit ein, dass sie diese Mittel ortsunabhängiger verwenden kann.