An der Heinrich-Könn-Straße sind Nachbarn noch Freunde

In Gerresheim funktioniert die Gemeinschaft noch. Regelmäßig wird dort gefeiert.

Düsseldorf. Frühjahrs-Brunch, Herbstwanderung, Sommer-Kino — den Nachbarn an der Heinrich-Könn-Straße, liebevoll auch „Hei-Kö“ genannt, wird viel geboten. Doch das Highlight für die meisten ist in jedem Jahr das Sommer-Straßenfest. Dort versammeln sich am Samstag wieder mehrere hundert Gerresheimer und genießen das Bühnenprogramm, stöbern an den Trödelständen, informieren sich über Organisationen aus dem Stadtteil und lassen sich Kuchen oder Pommes schmecken, während sich die Kinder bei den Spiel-Aktionen austoben.

Und überall ist zu merken: für die Bewohner der Hei-Kö ist die Nachbarschaft eine große Gemeinschaft. „Ich bin vor acht Jahren hierher gezogen. Von Anfang an wurden wir integriert. Der Kontakt zwischen den Menschen hier ist sehr eng“, sagt Maxi Rosenkranz, während ihre Mutter sich beim Blechdosen-Werfen beweist und die Tochter am Trödelstand Spielzeug aussucht.

Wenige Meter weiter steht Klaus Opfermann, Mitglied der Gruppe Kö-Pi, die aus Bewohnern der Heinrich-Könn-Straße und der Paul-Pieper-Straße besteht. „Als meine Frau und ich eine Wohnung gesucht haben, war gerade hier das Straßenfest. Damals haben wir gemerkt, dass hier nette Menschen wohnen, dass man sich um die Nachbarschaft kümmert, und da haben wir uns für die Wohnung hier entschieden“, sagt Opfermann.

Erstmals gefeiert wurde das Straßenfest 1996. „Die Hei-Kö wurde von 1994 bis 1996 gebaut. Als alles fertig war, haben einige überlegt, wie man die Leute miteinander bekannt machen kann. Und da kam die Idee für das Straßenfest“, sagt Andreas Schmitt, Ansprechpartner von Kö-Pi. „Heute, bei unserem 18. Fest, ist natürlich alles etwas größer als damals. Doch immer noch kommen alle Vereine und Helfer aus Gerresheim. Sogar die Mitglieder der drei Bands, die auf unserer Bühne spielen, kommen teilweise von der Hei-Kö“, sagt Markus Middell, Mitglied von Kö-Pi.

Auch eine Kinder-Modenschau und eine Zumba-Vorstellung haben die Gerresheimer auf die Beine gestellt. „Wir sind natürlich sehr dankbar, dass wir so viele Helfer haben. Auch die Senioren vom Wohnprojekt Miteinander unterstützen uns“, sagt Andreas Schmitt. Finanziert werden die Aktionen von Kö-Pi durch die Einnahmen der Feste und durch Spenden. „Allerdings überlegen wir, das Straßenfest wieder etwas kleiner zu gestalten. Teilweise ist die Finanzierung sehr schwierig. Doch noch steht nichts fest. Wir werden sehen, wie es weitergeht“, sagt Klaus Opfermann. Aber bis dahin feiern die Hei-Kö-Bewohner erst einmal in Ruhe ihr Sommerfest weiter.