Bildung Stadt macht Tempo beim Schulbau

Düsseldorf · In den Sommerferien wird viel gebaut. So an der Toni-Turek-Realschule, dem Max-Planck-Gymnasium und der Regenbogenschule. Allein in diesem Jahr fließen 130 Millionen Euro in den Ausbau.

An der Kirchfeldstraße entsteht die neue Regenbogenschule. Im nächsten Schuljahr werden die Schüler von der Jahnstraße in den 16 Millionen Euro teuren Neubau umziehen.

Foto: Michael Gstettenbauer

Lange hat sich die Franz-Vaahsen-Schule in Wittlaer eine Mensa wie diese gewünscht. Sechs Jahre lang habe die Schulgemeinschaft sie gefordert, sagt OGS-Leiterin Ingrid Rosenland. Seit der Fertigstellung werden nun nicht nur täglich 225 Kinder in drei Schichten mit Essen versorgt, die Mensa wird auch als Cafeteria, Spieltreff und Rückzugsort am Nachmittag genutzt. Nebenan sind die Bauarbeiten noch in vollem Gange: Für fünf Millionen Euro lässt die Stadt eine Zweifeldsporthalle bauen. Ende März 2020 wird sie nicht nur den Grundschülern sowie Vereinen in Wittlaer und Angermund als Sporthalle dienen, sondern auch als Versammlungs- und Festhalle für bis zu 450 Menschen.

Modernes Unterrichten —
in sogenannten Clustern

In diesem Jahr ist der Abschluss von mehr als zehn Um- und Erweiterungsbauten in und an Düsseldorfer Schulen vorgesehen. „Bis 2024 wird eine Milliarde Euro in die Bildung investiert“, so Oberbürgermeister Thomas Geisel bei der Präsentation einiger Schulbaustellen, die mit dem HopOn-HopOff-Bus der Düsseldorf Tourismus angefahren wurden. Allein in diesem Jahr fließen rund 130 Millionen Euro in den Ausbau von Schulen.

Dabei geht es laut Schuldezernent Burkhard Hintzsche nicht nur darum, Schulen zu vergrößern und zu erweitern, um steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. „Es geht auch um ein verändertes und innovatives Verständnis von Unterricht.“ So stehen der Regenbogenschule im kommenden Sommer bedeutende Veränderungen bevor. Die Schule bekommt nicht nur einen Neubau an der Kirchfeldstraße, sie wird auch als erste Schule in Düsseldorf nach dem Clustermodell unterrichten. Schulleiterin Anke Schäfer erklärt das Konzept: „Eine Clusterstruktur ermöglicht es, mehrere kleine Schulen in einer großen Schulorganisation zu bilden.“

Animation des dreigeschossigen Neubaus für die Regenbogenschule © Landeshauptstadt Düsseldorf/IPM

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/IPM

Ein sogenanntes Cluster besteht aus drei Klassenräumen und einem Gruppenraum, die um eine „offene Lernlandschaft“ herum angeordnet sind. Insgesamt wird es vier solcher Cluster geben - zwei auf jeder Etage. Der Ersatzneubau entsteht auf dem Schulgelände der heutigen Dependance der Dumont-Lindemann-Hauptschule, die bis zum Umzug der Grundschüler abgerissen sein wird.

Die Regenbogenschule ist eine Ganztagsschule, in der Kinder mit und ohne Behinderung von 8 bis 16 Uhr gemeinsam lernen. Der Unterricht ist rhythmisiert, das bedeutet, dass sich Unterricht in Mathe und Deutsch mit Angeboten wie Tanz und Theater über den Tag hinweg abwechseln. „Die Kinder verbringen sehr viel Zeit in der Schule. Sie toben, lernen und leben dort“, sagt Anke Schäfer. Mit dem Umzug von der Jahn- an die Kirchfeldstraße wird die aktuell einzügige Grundschule zu einer dreizügigen. Da sei es besonders wichtig, dass die kleineren Einheiten im neuen Gebäude- die Cluster - Kindern Geborgenheit vermitteln.

Auch in Stockum verändert sich die Schullandschaft. Die Arbeiten an der Toni-Turek-Realschule sind auf der Zielgeraden, Richtfest wurde bereits gefeiert. 25,5 Millionen Euro werden in den Neubau an der Koetschaustraße 31 mit Dreifach-Sporthalle investiert. Unmittelbar daneben rattern die Maschinen im Erweiterungsbau des Max-Planck-Gymnasiums: Dieser umfasst einen dreigeschossigen naturwissenschaftlichen Klassentrakt, einen Musikraum, drei neue Klassenräume, die Mensa mit Küche sowie Sanitärräume. Baubeginn war im Juni 2018, im Sommer 2020 werden die Schüler den Anbau voraussichtlich beziehen können. Dann werden die freiwerdenden naturwissenschaftlichen Fachbereiche im Hauptgebäude saniert.

An sieben weiteren Schulen wird in diesem Jahr weitergearbeitet, größere und kleine Arbeiten werden abgeschlossen. An der Carl-Sonnenschein-Schule (Neubau einer Turnhalle), am Cecilien-Gymnasium, an der Bonifatiusschule, der Sternwartschule, am Wim-Wenders-Gymnasium (Herrichten von vier Klassenräumen), an der Bodelschwingh-Schule und der Gemeinschaftsgrundschule Lörick.

Bis zum Jahr 2020 sind insgesamt 22 neue Sportstätten an 18 Schulstandorten geplant. Dazu gehören unter anderem fünf Einfach-Sporthallen, drei Zweifach-Sporthallen, acht Dreifach-Sporthallen. Am Standort der Gesamtschule Stettiner Straße/Fritz-Henkel-Schule sind zudem drei Hallenfelder sowie ein Lehrschwimmbecken geplant.