Jazz und Weltmusik Jazz und Weltmusik im Hofgarten-Pavillon
Düsseldorf · Open-Air, kostenlos und weltoffen. Zwischen Percussion, Brass, Jazz und Chanson. Wir stellen das Programm vor.
Vier Samstagnachmittage im Sommer, mitten in der grünen Lunge der Landeshauptstadt, erfüllt von Musik – das schon zum 41. Mal – seit 18 Jahren unter gleichen Vorzeichen „Jazz und Weltmusik im Hofgarten“. Jazzschmiede und das Eine-Welt-Forum bieten auch dieses Jahr allen Freunden jazziger – und die Grenzen von Genres in alle Welt ausdehnend – „weltmusikalischer“ Klänge eine wunderschön gelegene, offene Anlaufstelle. Und das kostenlos, umrahmt vom Hofgarten am Musik-Pavillon zwischen Schauspielhaus und Schloss Jägerhof unweit der Goltstein- und Jacobistraße. Zwischen dem 27. Juli und dem 17. August treten dort jeweils ab 15 Uhr Ensembles auf, die jeweils mit ihrer Klangsprache eine eigene nicht selten auch etwas ungewöhnlichere Note mitbringen.
Den Auftakt am 27. Juli macht das World Percussion Ensemble. Hier haben sich drei Schlagzeuger aus verschiedenen Erdteilen zusammengefunden, um die jeweiligen Traditionen miteinander zu verschmelzen. Marco Lobo (Brasilien), Takuya Taniguchi (Japan) und Njamy Sitson (Kamerun) mischen afrikanische Klänge mit lateinamerikanischen Rhythmen und asiatischer Taiko-Kunst. Umrahmt wird das Ganze vom Pianisten Walter Lang und Bassisten Peter Cudek. Jeder Stil rückt fallweise in den Fokus und die drei Perkussionisten werden sich auch als Sänger in den Klang ihrer weltmusikalischen Mixtur einfügen.
Am 3. August stehen alle Zeichen zunächst auf Jazz, mit dem Frankfurt Jazz Trio – indes in einer „special edition“ gemeinsam mit Saxofonist Tony Lakatos. Martin Sasse am Klavier, Ingo Senst, Bass und Thomas Cremer am Schlagzeug spannen Bögen von Modern-Jazz bis Reminiszenzen aus der Jazz-Geschichte. Brass – also Blech – ist das Metier des Kozma Orkestar. Als zweite Kombo an diesem Tag holen sie eine ganz persönliche Mischung aus Klezmer-, Balkaneinflüssen nach Düsseldorf. Ein wichtiger Schwerpunkt hierbei ist auch die Roma-Tradition, die bei ihrer Musik mitschwingt.
Am 10. August spielt zunächst das Kioomars Musayyebi Quartett; das sind Christian Hammer, Syavash Rastani, Alex Morsey und Kioomars Musayyebi. Sie verbinden in ihrer Musiksprache orientalische Anklänge mit europäischem Duktus, um all das in einen jazzigen Mantel zu hüllen. Der Schwerpunkt der Musik liegt auf den Kompositionen des iranischen Santurspielers Musayyebi und den Arrangements des deutschen Gitarristen Hammer, heißt es in der Ankündigung. Haus – benannt nach dem Vibraphonisten und Komponisten Mathias Haus – besteht neben dem Namensgeber aus Hendrik Soll an den Tasten, André Nendza am Bass und dem Schlagzeuger Mirek Pyschny. Sie begeistern mit raffiniert gestricktem, ästhetisch differenziertem Jazz und spielen „Tales along the Path of Life“.
Shinkarenko Jazz 4 N – hinter diesem etwas kryptischen Namen verbirgt sich der litauische Bassist und Komponist Leonid Shinkarenko mit seinen Mitmusikern Vytautas Labutis, Jan Maksimovich und Linas Būda. Am 17. August sind die Originalkompositionen Shinkarenkos mit seinem Quartett zu hören. Das Finale der Reihe gehört Marion & Sobo Band. Das Quintett um die franko-amerikanische Sängerin Marion Lenfant-Preus und dem polnischen Gitarristen „Sobo“ (Alexander Sobocinski) vereint Welten, die viel mehr miteinander zu tun haben, als zunächst vermutbar. Chanson, Gypsy und Jazz. Was daraus entsteht, hat einen bisweilen melancholischen Charme, viel Energie und eine süßlich-würzige Note. Sie präsentieren ihr neues Album „Esprit Manouche“.
Konzerte, samstags ab 15 Uhr im Pavillon (Hofgarten, Goltsteinstraße).