Kultur Kompakt Anatol Herzfeld erhält ein Museum in Moers

Eröffnung am Donnerstag im Seewerk.

Der Bildhauer und Maler Anatol Herzfeld, Künstlername „Anatol“, auf der Museumsinsel Hombroich in Neus-Holzheim. 

Foto: dpa/Horst Ossinger

Die Überraschung ist komplett. Anatol Herzfeld, der Polizist, Künstler und Beuys-Gefährte aus Düsseldorf, hatte die letzten zehn Jahre seines Lebens nicht nur auf der Museumsinsel Hombroich verbracht, sondern auch im Seewerk in Moers-Kapellen. Das Fabrikgelände der ehemaligen Brennerei Dujardin, dazu ein großer Park mit altem Baumbestand, wurde von den Künstlerfreunden Angelika Petri und Frank Merks zu einem Kunstraum am Silbersee umfunktioniert. Hierhin gab schon die ehemalige Rektorin der Kunstakademie, Irmin Kamp, ihre Werke. Wie erst jetzt bekannt wurde, verbrachte Anatol dort auch die letzten Wochen vor seinem Tode.

Die Eröffnung des Anatol-Museums ist am Donnerstag um 16 Uhr, am Silberseeweg. Der Bürgermeister, sein Stellvertreter und natürlich auch die Witwe Erdmunte werden anwesend sein. Nicht dabei ist Frank Böhm, der Geschäftsführer der Museumsinsel Hombroich. Er äußert sich nicht zu all den Werkstätten, die Anatol in Hombroich belegt hat. Er erklärt lediglich, er warte die Testamentseröffnung ab.

Was für das Seewerk in Neuss spricht, ist die Unterstützung und Hilfe, die Anatol bei großen Skulpturen erhalten hat. Ohne die Handwerker vor Ort hätte er etwa den „Bergmann“ aus Cortenstahl, ein Auftragswerk für Neukirch-Vluyn, kaum stemmen können.

2009 räumten die Inhaber des Seewerks einen großen Speicher für den Künstler frei. Nun wird es auch einen Erinnerungsraum geben, mit Fotos, Einladungskarten und Schriftstücken. Eine Documenta-Arbeit steht seit 2013 auf dem Gelände. H.M.