Anbieter-Wechsel ist nicht kompliziert

Trotzdem: Billig ist nicht immer besser. Daher sollte man vor dem Wechsel aufpassen.

Den Erdgas-Anbieter zu wechseln, funktioniert ganz unkompliziert, sagt Energieexpertin Christina Wallraf. Trotzdem müsse man einiges beachten — schon beim Vergleich, denn billiger ist nicht immer besser.

Beim Preisvergleich ist es für ein möglichst genaues Ergebnis wichtig, den eigenen Verbrauch präzise anzugeben. Dafür lohnt sich ein Blick auf die letzte Abrechnung. In vielen Portalen wird beim Vergleich außerdem ein Neukunden- oder Wechselbonus direkt eingerechnet. Dieser kann das Ergebnis verfälschen. „Dadurch kann es sein, dass der Preis im ersten Jahr sehr günstig ist, es später aber doch teuer wird“, sagt Wallraf.

Hat man sich für einen Wechsel entschieden, ist es wichtig, bei der Auswahl des neuen Anbieters auf bestimmte Dinge zu achten. Eines davon sei eine möglichst lange Preisgarantie. „Manche Anbieter locken mit günstigen Preisen, schicken dann aber schon nach wenigen Monaten ein Erhöhungsschreiben“, so Wallraf. Diese machten nicht immer den Eindruck eines offiziellen Schreibens — manchmal kämen sie als bunte Info-Flyer daher, bei der nächsten Abrechnung komme dann das böse Erwachen. Deshalb müsse man auch auf einen weiteren Aspekt achten: die Kündigungsfrist. „Gut ist eine erste Vertragslaufzeit von einem Jahr, danach eine Frist von einem Monat bis Monatsende“, sagt die Expertin. So könne man auf eine Erhöhung reagieren. Auch hier seien Boni zu beachten. Denn manche Anbieter knüpften diese an Bedingungen, wie längere Laufzeit. Davon ist abzuraten.

Der Wechsel an sich läuft fast wie von selbst. Es kommt darauf an, wie lange die Kündigungsfrist noch läuft. Ist die Kündigung eilig, empfiehlt die Expertin, sie selbst vorzunehmen. Ist mehr Zeit, übernimmt meist der neue Anbieter die Kündigung. Angst muss niemand haben: Auch wenn etwas nicht klappt — ohne Gas wird man nie dastehen. Funktioniert der Übergang nicht, rutscht man wieder in den Tarif des Grundversorgers.

Übrigens: Ist man unzufrieden mit dem Preis, würde aber gerne beim alten Anbieter bleiben, lohnt sich ein Anruf beim Kundendienst. „Für die Unternehmen ist das Gewinnen von Neukunden teurer, als alte zu erhalten“, sagt Wallraf. Deswegen seien die Energieunternehmer oft bereit, den Kunden einen besseren Preis anzubieten.