Düsseldorf Ashtar (13) aus Syrien: „Nur hier gibt es echten Frieden“
Düsseldorf. Wir schreiben viel über Flüchtlinge. In dieser Woche lassen wir Menschen, die in Düsseldorf Schutz suchen, selbst sprechen.
Bis zu ihrem zweiten Lebensjahr hat die heute 13-jährige Ashtar Awaeed in Syrien gelebt. Danach zog sie mit ihrer Familie nach Saudi-Arabien, wo ihr Vater eine neue Arbeitsstelle gefunden hatte. Finanziell ging es ihrer Familie dort gut, sagt sie. Frauenrechte, Meinungsfreiheit und echten Frieden habe es dort aber nicht gegeben. Sie zogen wieder nach Syrien. „Dort wurde es mit der Zeit immer schlimmer. Langsam fing es an, dort so schlimm wie in Saudi-Arabien zu werden.“ Auch in Syrien seien immer mehr Rechte abgeschafft worden.
„Wir suchten den Weg nach einem besseren Leben“, sagt sie. Ganz klar sei für die Familie gewesen, dass es echten Frieden nur in Deutschland gebe. „Daran haben wir nie gezweifelt“, sagt Ashtar. Zwei Wochen verbrachte sie mit ihrem Vater und ihren zwei Brüdern in einer Frankfurter Flüchtlingsunterkunft, danach einen Monat in einem Heim in Gießen. Anschließend ging es über noch ein anderes Heim nach Wuppertal und Düsseldorf. „Es ist seltsam in einem Flüchtlingsheim zu leben, wenn man wie wir das ganze Leben in einem großen Haus verbracht haben“, sagt sie.
Aber mit der Zeit habe sie sich daran gewöhnt. Sechs Monate hat sie Deutsch gelernt, heute spricht sie nahezu fließend. Sie besucht eine Gesamtschule und hofft, bald aufs Gymnasium wechseln zu kommen. „Mein Traum ist es, später Psychologie zu studieren“, sagt die 13-Jährige. nigo