Düsseldorf Flüchtlinge sagen „Danke Düsseldorf“

Für die Passanten gab es Blumen, Bonbons und Luftballons.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Blumen, Herzen, Süßigkeiten — damit bedankten sich am Sonntag auf dem Schadowplatz syrische Flüchtlinge bei den Düsseldorfern für die herzliche Aufnahme in der Stadt. „Die Stadt gibt den Flüchtlingen soviel, deshalb ist mir diese Aktion eine Herzensangelegenheit. Wir wollen nicht nur nehmen, sondern auch geben “, sagt Organisator Husam Al-Bawi (28), der vor einem Jahr nach Düsseldorf kam und inzwischen als Asylberechtigter anerkannt ist. Sein Deutsch ist schon ziemlich gut. In Syrien hat er Mathematik studiert und in Düsseldorf möchte er nun seinen Master machen.

Der junge Mann drückte Patrick Sanders und Britta Wilke eine Rose in die Hand. Die waren begeistert: „Tolle Sache! Die Syrer sind sehr höfliche und freundliche Menschen. Es motiviert die ehrenamtlichen Helfer, wenn sie ein Dankeschön bekommen.“

Vor wenigen Wochen kam Al-Bawi die Idee zu dieser Aktion. „Ich habe mit meinen Freuden alles organisiert, um die Leute zusammen zu bekommen und ich musste Geld sammeln, um die Blumen und Bonbons bezahlen zu können.“

Finanzberater Oskar Tasch findet die Aktion gut: „Gerade jetzt, wo anscheinend die Stimmung gegen Asylbewerber zu kippen droht, ist es wichtig, dass sie ein Zeichen setzen und zeigen, dass sie auch etwas zurück geben wollen.“

Auch die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch kam zum Schadowplatz und freute sich über die Rosen, die man ihr schenkte: „Das ist das erste Mal, dass in dieser Form auch Dankbarkeit gezeigt wird.“ Da unter den Syrern auch einige anerkannte Asylbewerber waren, nutzte Koch die Gunst der Stunde und versuchte die jungen Menschen zu überreden, ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe mitzuarbeiten. „Wir brauchen vor allem Dolmetscher.“