Auch am Belsenplatz wird das wilde Parken kontrolliert

Bezirksvorsteher Rolf Tups hofft am Dominikuskrankenhaus auf einen Aufschwung für Heerdt.

Foto: Sergej Lepke

Herr Tups, Sie verfolgen seit 1976 die Diskussion am Belsenplatz. Hat die Politik dort versagt?

Tups: Nein, die Sünden wurden in der Vergangenheit gemacht. Wir hatten so gute B-Pläne, dass die Investoren weder einen Wassergraben noch die Infrastruktur bezahlen wollten.

Der Bauboom in Oberkassel ist fast abgeschlossen. Kommt nun Heerdt an die Reihe?

Tups: Ja. Am Dominikus-Krankenhaus entsteht ein neues Viertel. Das bedeutet eine große Entwicklung für Heerdt. Wir bekommen eine gute Mischung an Nutzungen durch das Ärztehaus, die Seniorenwohnungen, die Stadtvillen etc. Im Ärztehaus sehe ich eine positive Entwicklung, weil die Mediziner mit dem Dominikus-Krankenhaus kooperieren und damit den Bestand des Krankenhauses sichern.

Auf der Cimbernstraße wurden ganze Häuser abgerissen und durch neue, recht monströse Bauten ersetzt. In Oberkassel gilt zwar die Denkmalbereichssatzung, die jedoch nicht alle Baustile abdeckt. Könnte man den Denkmalschutz in Oberkassel auf Bauten aus den 1950er Jahre ausdehnen?

Tups: Dann hätten wir zumindest klarere Rechtsgrundlagen. Aber Eigentümer müssen einverstanden sein. Heute sind die Erfordernisse für den Denkmalschutz angesichts des Energieaufwands sehr hoch.

Gibt es Erfolge beim Anwohnerparken?

Tups: Ja, in Oberkassel stellen Pendler nicht mehr ihre Autos ab und fahren mit der Bahn in die Innenstadt. Wir müssen aber auch an der Schanzenstraße handeln, denn dort ist die Verlockung ebenfalls groß, das Auto abzustellen und in die Bahn zu steigen.

An der Dominikanerstraße wird weiterhin in zweiter Reihe geparkt. Was ist da geplant?

Tups: Hier müssen die Kontrollen verschärft werden. Wir müssen aber auch Sonderparkrechte für Kleinstunternehmen oder Ärzte auf Hausbesuch frei geben.

Wie kann die Stadt das Verkehrschaos am Handweiser in den Griff bekommen?

Tups: Wir müssen eine Autobahnabfahrt in Kaarst haben. Ich habe mich schon mit den Städten Meerbusch und Neuss ausgetauscht. Es gibt zwischen Kaarst und Meerbusch Flächen, von wo aus man eine Verbindung direkt in den Neusser Hafen herstellen kann. Die Laster sollten nicht mehr über den Handweiser fahren, sondern direkt ins Hafengebiet. Wir müssen mit Bundes- und Landtagsabgeordneten, mit dem Land und dem Bund sprechen, sonst bleibt es bei schönen Sprächen.

Worauf freuen Sie sich?

Tups: Auf die neuen Hochbahnsteige am Luegplatz. Voraussichtlich Ende 2015 soll mit dem Umbau begonnen werden, 2016 sind dann die Bauarbeiten abgeschlossen.