Leidende Angestellte mit Schlafdezifit

Viele Fehler hat die Redaktion im vorigen Jahr durch Korrekturlesen verhindern können — leider nicht alle.

Düsseldorf. Ach ja, die Jahresendstimmung. Da ist sie wieder. Wie immer von Wehmut und Melancholie durchtränkt. Weißt Du noch? Auch in der Redaktion geht das so. Die Erinnerung schweift immer weiter zurück und bald kreisen die Gespräche wieder um die internen Pleiten, Pech und Pannen. Meint: die schönsten Fehler, die die Redaktion im Laufe der Zeit hervor gebracht hat.

Klar: Wer viel schreibt, macht auch viele Fehler. Die meisten werden zwar von den Korrekturlesern herausgefischt, aber der eine oder andere mogelt sich doch durch. So oder so, am Ende landen die schönsten sprachlichen Klopper in der redaktionsinternen „Schandmappe“.

Als Klassiker darin verewigt sind etwa die Überschrift Falsche Schweinwerfer beim ESC-Empfang (erschienen), die verdrehte Phrase Licht am Ende des Horizonts (nicht erschienen) sowie die Schwarzwälder Kirchtorte (auch nicht erschienen).

Das Jahr 2014 hat derweil eine ganze Reihe neuer Sprachverunstaltungen gebracht. Besonders beliebt sind traditionsgemäß Wortverstümmelungen aller Art. Wenn etwa in der Druckausgabe eine Juliläumsshow gefeiert wird, hat garantiert ein Kollege nicht richtig hingeguckt. Vielleicht hatte er ein Schlafdezifit, so etwas soll ja sogar unter leidenden Angestellten vorkommen. Auch die haben es übrigens in die Zeitung geschafft.

Anders war das zum Glück bei den zehn Prozent Markanteil und der amateurhaften Schreibweise des Wortes profilaktisch. Da hätten selbst die jecken Totalitäten gestaunt — wenn es sie denn gäbe. In Wirklichkeit besteht unser Prinzenpaar ja nur aus zwei Tollitäten. Das diesjährige versteht sich übrigens besonders gut, was den großen Vorteil hat, dass Venetia und Prinz keine Klingen putzen müssen. Wenn sie stattdessen fleißig Klinken putzen, reicht es am Ende vielleicht sogar für eine Luxus-Karosse, zumBeispiel einen Januar. Das Gemeine an diesem Fehler ist, dass auch das Rechtschreibprogramm ihn nicht entdecken kann, weil Januar ein genauso gültiges Wort ist wie der gemeinte Jaguar.

Besonders schlimm sind allerdings Fehler in der Überschrift. Manchmal reicht ein fehlender Buchstabe, um den Sinn völlig zu entstellen — so wie bei dieser (glücklicherweise nie gedruckten) Variante: Freundin nackt im Schaf geknipst und ins Internet gestellt.

Und weil wir wohl auch 2015 wieder viel schreiben werden, wünschen wir den Korrekturlesern traditionsgemäß auch dieses Mal Nerven wie Stahlnetze!