Auch OB Elbers ist der neue Weihnachtsmarkt „zu kühl“
Die Kritik an der weißen Budenstadt auf dem Schadowplatz nimmt zu.
Düsseldorf. Der neue Weihnachtsmarkt am Schadowplatz ist weiter heftig umstritten, es hagelt viel Kritik an den weißen Buden. Jetzt hat sich auch OB Dirk Elbers eingeschaltet. Im Prinzip hält er weiter viel davon, im Sinne der Vielfalt den Markt am Schadowplatz modern zu gestalten: „Aber im Ergebnis ist er für meinen Geschmack doch zu kühl“, sagte er gegenüber der WZ. Er regt an, den Markt mit einigen kleineren Ergänzungen und Korrekturen, etwa einer wärmeren Beleuchtung, einladender zu gestalten.
Während Marktbetreiber Liganova WZ-Anfragen gestern nicht beantwortete, äußerten sich Besucher unmissverständlich: „Wann wird das denn hier fertig?“, fragte verwundert eine ältere Dame, die am Mittag über den neuen Weihnachtsmarkt schlenderte. Doch der ist natürlich fertig, nur lassen die weißen Buden bei vielen Besuchern keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Oder ist das alles nur überzogene Kritik? Das fragen wir am Donnerstag unsere Leser bei WZ-Mobil.
Dirk Schaper, der viele Jahre für die Altstadtgemeinschaft den Weihnachtsmarkt organisierte, schüttelt nur den Kopf: „Wenn man die Sterne aus den weißen Hütten durch ein rotes Kreuz ersetzen würde, sähe es aus wie ein Lazarett.“ Mindestens im fünfstelligen Bereich sei an der Dekoration gespart worden: „Und die Konstruktion der Sansibar sieht aus wie ein Autohaus ohne Autos.“
Besonders negativ fällt ihm auf, dass es kein Angebot für Kinder mehr gibt: „Kein Kinderkarussell, keinen Märchenerzähler. Es sieht fast aus, als wären Kinder hier nicht erwünscht.“
Die für die Gesamtkonzeption der Weihnachtsmärkte verantwortliche Stadttochter DMT verteidigt hingegen den Markt: „Das neue Konzept polarisiert aktuell und Kritik wird immer offensiver geäußert als Zustimmung“, sagt Geschäftsführerin Eva-Maria Illigen-Günther, „aber wer mal in die Hütten hineingeht, sieht, wie liebevoll sie dekoriert sind.“ Und für Kinder gebe es umso mehr Attraktionen auf dem Gründgens-Platz.
Sauer ist René Heinersdorff, Chef des Theaters an der Kö: „Ich war ein absoluter Verfechter des Kö-Bogens. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass es einen Wettbewerb gab, wer den Jan-Wellem-Platz am hässlichsten gestalten kann.“ Beim Weihnachtsmarkt habe er den Eindruck, „dass denen das Material ausgegangen ist“.