HVN-Pokal: Faltin — „Es funktioniert nur als Team“

Der 40-Jährige ist Lehrer und Manager des ART-Gegners Korschenbroich.

Düsseldorf. Zu Düsseldorf hat Kai Faltin ein besonderes Verhältnis. Nicht nur weil er dort am 11. Dezember 1972 das Licht der Welt erblickte und bei TuRU Düsseldorf Handball spielte, sondern weil er seit zehn Jahren als Lehrer an der Martin-Luther-King-Schule tätig ist.

Am Mittwoch ist Faltin in der Funktion als Manager und Sportlicher Leiter des TV Korschenbroich zu Gast in der Sport- und Landeshauptstadt. Sein TVK tritt um 19.30 Uhr in der Sporthalle an der Graf-Recke-Straße in der zweiten Runde um den HVN-Pokal beim ART Düsseldorf an.

Ein typischer Lehrerjob ist es nicht, dem Kai Faltin nachgeht. Jeder Tag verläuft etwas anders an der städtischen Förderschule für Emotionale und Soziale Entwicklung. „Man kann nicht davon ausgehen, dass man den Stoff, den man für einen Tag plant, auch tatsächlich durchziehen kann“, sagt Faltin.

„Viele Dinge können den Ablauf des Unterrichts beeinflussen. Die Kinder stoßen oft an ihre Grenzen, zeigen zum Teil große Verhaltensauffälligkeiten und können sich nicht so konzentrieren. Aber wir können uns viel individueller um die Schüler kümmern und sind näher am Schüler.“

An der Martin-Luther-King-Schule ist Team-Teaching angesagt. Aus diesem Grunde bereitet Kai Faltin seine 13 Schüler gemeinsam mit seiner Kollegin Steffi Tilly auf den Hauptschulabschluss im Sommer 2014 vor. Der Schwerpunkt der Schule liegt auf dem erzieherischen Aspekt.

„Kinder, die zu uns kommen, kommen aus allen sozialen Schichten und haben Verhaltensauffälligkeiten, die den Besuch an der Regelschule so nicht zulassen“, sagt Faltin. „Auch wenn man immer wieder von „Inklusion“ spricht, haben unsere Schüler häufig die Erfahrungen gemacht, dass sie in Regelschulen nicht angemessen gefördert wurden und den schulischen Anforderungen auf Grund ihres Verhaltens nicht erfüllen können. Diese Kinder benötigen Rahmenbedingungen, die in einer Klasse mit ca. 30 Kindern nicht gegeben sind.“

Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen seiner Tätigkeit an der Schule und beim TV Korschenbroich sieht Faltin schon. „Bei beidem müssen wir uns den individuellen Gegebenheiten immer wieder anpassen, um erfolgreich zu sein. Es geht nur als Team. Das ist in der Schule ähnlich. Nur im Verbund mit jedem einzelnen Schüler, den Eltern und sonstigen Einrichtungen bauen wir eine vertrauensvolle Basis auf und die persönliche Beziehung zum Schüler ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Sport findet bei unseren Schülern eine breite Zustimmung und kommt ihrem Bewegungsdrang sehr entgegen. Die damit verbundenen Regeln, gerade in den Sportspielen wie Handball, lassen einen notwendigen Regelkontext wesentlich deutlicher und transparenter vermitteln“, sagt Faltin.

„Mit Ronny Rogawska als Trainer und der Mannschaft arbeiten wir auch im Team zusammen.Zudem kümmere ich mich um die Belange meiner Spieler. Im Rahmen unserer Arbeit lässt sich leicht erkennen, welchen Erfolg wir gemeinsam durch Absprachen, Regeln sowie Disziplin, Ehrgeiz und Fleiß erreichen können“, sagt der Diplomsportlehrer.

Spiele gegen Düsseldorfer Mannschaften sind immer etwas Besonderes für Kai Faltin. Als Spieler wie in seiner jetzigen Funktion als sportlich Verantwortlicher. „Schon früher in der 2. Liga gab es immer heiße Duelle. Wir als kleiner Klub gegen die große HSG.

Und auch aktuell ist es toll mit Ronny Rogawska und Almantas Savonis als ehemalige Düsseldorfer gegen den ART anzutreten, wenngleich sich die Vorzeichen verändert haben“, sagt der 40-Jährige. Am Mittwoch im Pokal ist der TV Korschenbroich favorisiert. „Auch wenn die Düsseldorfer beim 37:23 gegen Gladbeck einen Warnschuss abgegeben haben, wollen wir die Partie unbedingt gewinnen“, sagt Faltin.