Düsseldorf-Oberkassel Aufräum-Aktion: Das Rheinufer bekommt eine Schönheitskur
Zahlreiche Aktive halfen dabei, das Rheinufer in Oberkassel von Müll, Dreck und Unrat zu befreien.
Düsseldorf. Jeden Nachmittag geht Jessica Gill mit ihrem Hund am Oberkasseler Rheinufer spazieren. Kein schöner Anblick biete sich Spaziergängern dort, sagt sie. Die Wiesen am Ufer seien oft vermüllt, am schlimmsten sehe es unter der Oberkasseler Brücke aus. „Es gibt zwar überall Mülltonnen und die werden auch von vielen genutzt.“ Offensichtlich aber nicht von allen.
Aktionen wie der Dreck-weg-Tag seien zwar eine gute Sache, sagt Gill, würden aber nicht nachhaltig genug wirken. Schließlich finden solche zentral organisierten Veranstaltungen nur einmal im Jahr statt. Deswegen ist sie am Sonntag privat aktiv geworden — schon zum zweiten Mal. Zum ersten Mal sammelten sie und ihre Mitstreiter im Oktober des vergangenen Jahres am Rhein.
Über soziale Netzwerke, Zeitungen und Flyer hatte sie dieses Mal dazu aufgerufen, das Rheinufer gemeinsam aufzuräumen — mit Erfolg. Schon zu Beginn der Säuberungsaktion waren rund 50 Helfer vor Ort, verteilten sich über das gesamte Ufer, sammelten fleißig Unrat und Dreck. „Und das werden ganz bestimmt noch mehr“, sagte Gill, die schon im Voraus zahlreiche Unterstützer für die Aktion hatte gewinnen können.
Die Awista hatte Müllzangen und Säcke gespendet, Brauereien hatten für Getränke gesorgt, eine Metzgerei Würstchen gespendet. Und auch das Internetportal „booking.com“ hatte 12 Männer und Frauen aus dem Düsseldorfer Büro vorbeigeschickt, die beim Aufräumen mit anpackten.
Der Großteil der fleißigen Helfer waren jedoch Privatleute. So wie Regina Frings. Aus Erkelenz ist sie angereist, um Gill bei der Aktion zu unterstützen. „Ich finde solche Sachen toll, egal in welcher Stadt sie stattfinden“, sagt Frings. Dafür reise sie auch gerne mal von weiter weg an. Es mache Spaß, sich für eine saubere Stadt einzusetzen.
Und ganz uneigennützig sei das ja auch nicht, fügt Melanie Reddig an. Sie wohnt in Düsseldorf und ist im Sommer oft am Oberkasseler Ufer anzutreffen. „Es macht keinen Spaß, zwischen Scherben zu sitzen, da kann das Wetter noch so schön sein“, sagt sie. Und so war auch sie am Sonntag mit ihrer Tochter und einer befreundeten Familie gekommen, um ihr Wohnumfeld aufzuhübschen.
Jessica Gill strebt unterdessen an, Aktionen wie diese etwa zwei Mal im Jahr zu organisieren. Sowohl im Frühjahr, als auch nach der Rheinkirmes im Herbst. „Wir wollen immer größer werden und immer mehr Menschen mobilisieren“, sagt sie.