Thema des Tages: Parks und Gärten Augenweide und Wissensgrube - Buch über Düsseldorfs Gärten und Parks erschienen

Der Grupello-Verlag bringt ein wichtiges Buch zur Geschichte aller Grünanlagen in Düsseldorf heraus.

Foto: Grupello-Verlag/ Uwe Schaffmeister

Düsseldorf. Dieses Buch im Grupello-Verlag über „Gärten und Parks in Düsseldorf“ ist ein optisches Vergnügen und zugleich eine Fundgrube des Wissens. Eine Totale über Gartenkunst und Landschaftskultur seit dem 17. Jahrhundert, mit Spielplätzen, Friedhöfen, Parks und Landhausgärten. Stefan Schweizer von der Stiftung Schloss und Park Benrath sowie Christof Baier von der Heinrich-Heine-Universität heckten die Pläne lange vor Ela aus. Mit dem verheerenden Orkan bekam ihre Idee einer umfassenden Dokumentation des gestalteten Grüns neuen Schwung. Nun stieg auch Gartenamtsleiterin Doris Törkel ein und mobilisierte Kollegen und Pensionäre. Schließlich machten 17 Autoren mit. Entstanden ist ein Kompendium (29,90 Euro), das an keiner Stelle langweilig ist.

Foto: Grupello-Verlag/ Uwe Schaffmeister

Die Blüte der Düsseldorfer Landschaftskunst begann mit Nicolas de Pigage im Benrather Parterregarten und Maximilian Friedrich Weyhe im Hofgarten. Als Kurfürst Carl Theodor 1769 den Hofgarten errichten ließ, besaß die Stadt die erste öffentliche Gartenanlage Europas, die den Bürgern zur Verfügung stand. Weyhe sorgte nach den abgetragenen Befestigungswerken ab 1801 für jenen Grüngürtel, der vom erweiterten Hofgarten über die Königsallee zum Schwanenspiegel bis zum Rhein führt.

Foto: Grupello-Verlag/ Uwe Schaffmeister

Die Kurfürsten hatten die Stadt verlassen, als die Stadtgärtner Friedrich Hillebrecht und seit 1905 Düsseldorfs erster Gartendirektor Walter von Engelhardt die Regie übernahmen. Engelhardt schuf den Rheinpark und sorgte dafür, dass es an der Kunstgewerbeschule eine Fachklasse für Gartenkunst gab. Die letzten wichtigen Namen in dieser berühmten Riege der Landschaftsarchitekten sind Roland Weber, Georg Penker und Niklas Fritschi. Penkers witzigste Schöpfung ist der „Fleher Knoten“, ein grüner Hügel über dem Erdaushub und Bauschutt der Autobahn A 46.

Foto: Grupello-Verlag/ Uwe Schaffmeister

Nicht immer verlief die Entwicklung reibungslos. So wollte Roland Weber am Rhein neben Baumgruppen auch Ruheplätze anlegen, scheiterte aber am „Egoismus Einzelner“, wie es im Buch heißt. Die betuchten Oberkasseler wollten ihren Ausblick auf das Rheinufer nicht mit Normalbürgern teilen.

Die Autoren üben sogar Kritik. Die Möblierung in den Parks sei zuweilen „ideenlos“. Das Lieblingsprojekt des verstorbenen OB Joachim Erwin, die Meninas, bezeichnen sie als „recht banal“ und den Märchenbrunnen als „nahe am Kitsch“ gelegen. Sie schlagen gar vor, einige Plastiken zu entfernen, weil sich niemand damit identifiziert.