Kunst in Düsseldorf Stabilität und Dynamik vereint
Düsseldorf · Die Künstlerin Birgit Huebner zeigt in der Galerie „15 Wochen“ in Gerresheim ihr Werk „Aus der Bewegung 2“. Das Interesse bei der Eröffnung war groß.
Solide Stabilität und dynamische Bewegung – wie diese Antagonismen durchaus zusammenpassen, demonstriert künstlerisch eindrucksvoll Birgit Huebner, an der Düsseldorfer Kunstakademie einst Meisterschülerin von Alfonso Hüppi, mit ihrer Ausstellung „Aus der Bewegung 2“ in der Galerie „15 Wochen“. Die Ausstellungen am Apostelplatz, von denen es bereits 15 gegeben hat, gehören zu den engagiertesten Kultur-Projekten im Stadtteil. In regelmäßigen Abständen können ehemalige Meisterschüler der Kunstakademie den einzigen, nicht sehr großen Raum für Ausstellungen ihrer Arbeiten nutzen. Diese Vorgabe zwingt die Kunstschaffenden allerdings dazu, sich intensiv mit den Gegebenheiten des Kunstortes auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse sind individuelle Dokumente künstlerischen Denkens und Fühlens.
Es kam so viel Publikum zur Eröffnung, dass Birgit Huebner, die überwiegend den Menschen und seine Kommunikationspraktiken in ihren künstlerischen Fokus gesetzt hat, bisweilen Angst um die am Boden platzierten Bestandteile ihrer Installation hatte. Dies sind schwarze Kreise, gleichsam als Fixpunkte zu deuten, sowie in leuchtender Neonfarbe bemalte Gipsabdrücke ihrer Füße, Arme sowie des Bauchs. „Die stehen als Sinnbild für tänzerische Bewegung, denn ich habe mich immer viel mit Tanz beschäftigt“, erklärt Huebner. Gleichsam mit tänzerischen Bewegungen hat sie den Raum vermessen und dabei die Wege mit leuchtend orangenem und gelbem Klebeband, das sie kreuz und quer durch den Raum, selbst über die Fensterflächen, drapiert hat, markiert.
Zwei großformatige Bilder, die in das Liniengewirr integriert sind, unterstreichen die Kombination von Dynamik und Stabilität. Unbestreitbar erhält der Raum nicht nur eine neue Gestalt, sondern parallel dazu auch eine neue Charakteristik. „Hinzu kommt, dass sich der Raum durch seine auf den Boden zentrierte Beleuchtung in den Fenstern spiegelt, was gleichsam einer Öffnung in eine weitere Dimension gleichkommt. Die Doktrin, alle Flächen und Formen entsprechend der Gesetze der Geometrie rational einordnen zu wollen, läuft bei Huebner ins Leere. „Es erfreut mich als Architekten, dessen Plan-Linien immer einem Zwang und Zweck unterliegen, sehr, wenn ich hier sehen kann, wenn Linien direkt mit dem Raum sprechen und eine neue Freiheit versprechen“, sagte in seiner Begrüßung Manuel Ruf, Kurator der Galerie „15 Wochen“.
Info bis 19. Mai, jeweils mittwochs von 19 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung (0163/7756261, E-Mail: 15W@vodafone.de), Keldenichstraße 96