Düsseldorf Bäder: Politik will Kinder-Rabatt

Düsseldorf. Regelmäßig verlangen Politiker — meist die in der Opposition — von den Regierenden, zu sparen. Kommen dann freilich konkrete Sparvorschläge, gibt es dagegen oft so viel Proteste dass sie abgemildert oder gar zurückgezogen werden.

In Freibädern gilt für alle Besucher ein Einheitstarif von 3,50 Euro. Das sorgt für Unmut.

Foto: Sergej Lepke

So dürfte es nun bei der Bädergesellschaft laufen, die aufgrund gekürzter Zuschüsse von der Stadt zum 1. Mai neue Eintrittspreise in den Bädern eingeführt hat.

Heikelster Punkt: In Freibädern gilt für alle Besucher ein Einheitstarif von 3,50 Euro. Es gibt keinerlei Ermäßigungen mehr für Kinder sowie Inhaber von Familien-, Ehrenamtskarte oder Düsselpass. Doch da sagt die Politik: Nein, so nicht. Die Rücknahme dieser Preiserhöhung für Kinder und Jugendliche beantragte gestern der Jugendring im Jugendhilfeausschuss. Formell leitete der das Thema zwar wegen Zuständigkeit an den am Mittwoch tagenden Sportausschuss weiter. Doch die Richtung ist klar, da alle Fraktionen und Verbände den Jugendring-Antrag einstimmig unterstützten.

„Diese Preisgestaltung ist nicht nachvollziehbar, sie muss im Sinne der Kinder überarbeitet werden“, sagten Rajiv Strauss (SPD) und Florian Tussing (CDU) unisono. Ebenso müssten weiterhin die genannten Rabatt-Karten gelten, schließlich nenne Düsseldorf sich „Familienstadt“. Achim Radau-Krüger vom Jugendring mahnte zur Eile: „Das muss das schnell korrigieren, Ende Mai sind alle Freibäder geöffnet.“

Die Bädergesellschaft ist 100-prozentige Tochter der Stadt. Ihr Aufsichtsrat, in dem die Stadt-Vertreter das Sagen haben, muss über die Eintrittspreise entscheiden.