Baustelle in der City: Voran ging’s oft nur im Schritttempo
Durch die Sperrung der Berliner Allee kam es zu Behinderungen im Berufsverkehr.
Düsseldorf. Endstation auf dem Weg in die Innenstadt: Graf-Adolf-Platz. Von dort aus ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln kein Fortkommen in die Altstadt oder zum Jan-Wellem-Platz. Am Bahnsteig steht ein Aufsteller und auch die Anzeigetafel informiert die wartenden Rheinbahnkunden über die Situation.
In den Bahnen selbst wird ebenso auf die Umleitung hingewiesen, die stets über den Hauptbahnhof führt. Ein Menschenstrom quetscht sich aus dem Wagon an die Haltestelle und bahnt sich von dort aus den Weg zu Fuß in Büros, Schulen oder Geschäfte. Denn zwischen Graf-Adolf-Platz und Wehrhahn fährt bis Montagfrüh keine einzige Bahn.
Für Sebastian Paulin kommt das Ganze überraschend: „Ich wusste nichts von der Sperrung der Berliner Allee. Da ich zum Jan-Wellem-Platz muss, werde ich jetzt wohl laufen.“
Die meisten Fahrgäste bleiben indes in den Bahnen und nehmen die Umleitung in Kauf. Roxana Fanaru ist eine von ihnen. „Ich wusste von der Sperrung in der Innenstadt. Mein Ziel ist Ratingen, dort fahre ich jetzt über den Hauptbahnhof hin“, sagt die 25-Jährige.
Auf der Berliner Allee findet überhaupt kein Bahnverkehr statt. Doch die Querverbindung zum Hauptbahnhof ist nun natürlich viel stärker durch Bahnen belastet als sonst. Zwischendurch staut es sich gerade an den Zufahrten zu den Haltestellen, weil so viele Bahnlinien auf der Graf-Adolf-Straße unterwegs sind.
„Es ist so gekommen wie befürchtet: Die Umleitungen sind gravierend und dann ist der reguläre Straßenverkehr dazugekommen“, sagt Rheinbahnsprecher Eckhard Lander. Die öffentlichen Verkehrsmittel, die keine eigene Fahrbahn haben und deshalb im normalen Straßenverkehr mitschwimmen müssen, kommen nur schwer voran. Um 9.20 Uhr ist ein PKW beim Wenden mit einer Straßenbahn der Linie 709 am Staufenplatz zusammengestoßen. Das hat für zusätzliche Verspätungen im Fahrplan gesorgt.
Zu Engpässen kommt es auch auf der 712 von Ratingen nach Volmerswerth. Da die Linie an der Haltestelle Jacobistraße Richtung Bahnhof abbiegen muss, werden wegen der kürzeren Haltestellen auf der Strecke auch deutlich kürzere Züge eingesetzt. Die aber können die vielen Schüler zwischen Rath und Lindemannstraße gegen Mittag kaum noch aufnehmen. Die Folge: Proppenvolle Züge und genervte Fahrgäste.
„Hinzu kam, dass einige Baustellen nicht auf den Sturm eingestellt waren, sodass an der Prinzenallee, am Kirchplatz sowie am Jan-Wellem-Platz nicht richtig gesicherte Bauzäune die Fahrbahn behinderten“, sagt Lander.
Von den Bahnen zum Individualverkehr: Der Autoverkehr an der Kreuzung Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße wird teilweise einspurig geführt, doch größere Rückstaus im Berufsverkehr bleiben auf dieser Strecke aus. „Der Verkehr war zäh, ist aber abgeflossen“, sagt Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Der Tunnel ist Freitag zwar zeitweise endlich mal richtig voll, die Berliner Allee hingegen durchgehend frei.