Baustellenfund: Das Mammut aus dem Rheinland
Bei Bauarbeiten der Victoria wurde ein Teil eines Urvieh-Stoßzahns entdeckt.
Düsseldorf. So alltäglich wie Bauarbeiten sind, so ungewöhnlich war der Fund von Bauarbeitern im Januar dieses Jahres auf dem Victoria-Gelände an der Fischerstraße. Bauarbeiter entdeckten in der Baugrube in etwa 16 Metern Tiefe ein "baumstammähnliches Teil". Schnell wurde das Amt für Denkmalschutz alarmiert, um zu klären, worum es sich bei dem 17,5 Kilogramm schweren Fundstück handelt.
Mitarbeiter Rolf Lommerzheim erkannte schnell, dass es sich bei dem merkwürdig aussehenden 80 Zentimeter langen Stück um einen Stoßzahn handelt. Vermutlich stammt er von einem Wollhaarmammut, das vor mindestens 14 500 Jahren in der Region gelebt hat.
"Es ist ein großer Glücksfall, dass der Stoßzahn während der Bauarbeiten nicht zerstört wurde", sagt Monika Stobrawe von der Ergo-Versicherungsgruppe, der das Gelände gehört.
Die Wollhaarmammuts konnten bis zu 3,5 Meter groß werden und wogen bis zu fünf Tonnen. Während der Eiszeit zogen sie in Richtung Süden und lebten über Europa und Asien verbreitet.
Nachdem das Zeugnis von dem urzeitlichen Bewohner geborgen war, wurde es professionell konserviert, da es ansonsten zerfallen wäre. Nach der Trocknung und Konservierung wiegt das Teil jetzt noch rund zwölf Kilogramm.
Der Fund ist bisher einzigartig in Düsseldorf, auch wurden keine weiteren Fossilien in der Nähe des Fundortes aufgespürt. Experten vermuten daher, dass der Stoßzahn angeschwemmt wurde.
Etwa ab Mitte bis Ende des Jahres 2010 plant die Ergo-Gruppe den Fund öffentlich zugängig zu machen. Im Foyer des Neubaus soll er dann ausgestellt werden.