Konzept gegen Fachkräftemangel im Gastgewerbe Berufsbegleitende Weiterbildung für die Gastgewerbebranche

Benrath · Gut qualifizierte Fach- und Führungskräfte für den Gastronomiebereich werden gesucht. Die HGS Rheinland, Fachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement am Albrecht-Dürer-Berufskolleg hat sich mit großen Unternehmen der Gastronomie- und Hotelbranche, der Gemeinschaftsverpflegung sowie der Systemgastronomie zusammengetan.

Sie entwickelten ein berufsbegleitendes und gebührenfreies Weiterbildungskonzept: „Die HGS Rheinland hat sich umgestellt von einem Vollzeitkonzept auf ein berufsbegleitendes Teilzeit-Konzept“, sagt Mathias Turowksi, Bildungsgangleiter der HGS Rheinland. Im neuen Konzept sind auch die Unternehmen mit an Bord, sodass es direkte Praxiseinsichten gibt.

Start ist nach den Sommerferien. Die Weiterbildung läuft über drei Jahre. „Berufsbegleitend heißt, dass sie zwei Tage hier an der Fachschule sind, das wird montags und dienstags sein und an den anderen Tagen kann man mit den Betrieben klären, wann man arbeitet“, sagt Mathias Turowski. Die ersten Anmeldungen für das neue Angebot sind schon eingegangen. „Wir wollen normale Klassengrößen erreichen und mit 24 Personen starten“, sagt Ingo Schäfer, Schulleiter des Albrecht-Dürer-Berufskollegs. Das neue Konzept bietet eine enge Verbindung zum Arbeitsmarkt. „Die Aussichten auf Übernahme sind natürlich ganz anders, als wenn ich auf einer Fachschule bin und muss meinen Job kündigen“, sagt der Schulleiter. Ähnliche Erfahrungen gibt es an der Schule bereits im Bereich der Fachschule Mediendesign. „Da haben wir angefangen mit dem Teilzeit-Modell“, sagt der Schulleiter.

Auf der einen Seite sind es die gastronomischen Unternehmen, die ihr Personal gebührenfrei „entwickeln“ möchten und nicht durch die Weiterbildung verlieren wollen. Auf der anderen Seite engagierte Fachkräfte aus der Hotellerie und Gastronomie, die „richtig durchstarten” wollen, aber dafür nicht die Berufstätigkeit aufgeben möchten, weil sie ihren Job lieben, heißt es von Seiten des Bildungsträgers HGS.
Aus Sicht der Experten fehlt besonders im Bereich der mittleren bis gehobenen Führungsebene entsprechend qualifiziertes Personal. „Die HGS Rheinland ermöglicht mit Unternehmen als Partner in einem Kompetenzzirkel eine Qualifikation, die es zuvor – wenn überhaupt – nur in einem Dualen Studium gegeben hat“, stellt Mathias Turowski fest.

Ziel sei es, dass sich für die Studierenden durch die Studienstruktur neue Möglichkeiten ergeben, Qualifikation und Berufstätigkeit zu verbinden und sich zu entwickeln. Das soll auch funktionieren, wenn die entsprechenden finanziellen Mittel oder der passende Schulabschluss für ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität fehlen. „Genau hier eröffnet die HGS Rheinland den Studierenden die Möglichkeit sich ohne Studiengebühren umfassend weiterzubilden, beispielsweise im Bereich Personal-, Qualitäts- oder Nachhaltigkeitsmanagement, in Betriebswirtschaft oder Marketing, aber auch entsprechende Führungskompetenzen zu entwickeln“, heißt es im Konzept der Fachschule.

Am Ende der dreijährigen Weiterbildung erfolgt ein Staatliches Examen mit dem Abschluss zur Staatlich geprüften Betriebsleiterin bzw. zum Staatlich geprüften Betriebsleiter und dem Bachelor Professional (EQR Stufe 6).