Düsseldorf Bissiger Papagei: Kompromiss in Sicht
Ein Mann wollte in einer Zoohandlung nur einen Hamster kaufen, als er plötzlich von einem Graupapagei attackiert wurde. Der Jahrelanger Streit vor dem Landgericht geht nun dem Ende zu.
Düsseldorf. Der bissige Graupapagei einer Rather Zoohandlung hat nicht nur überregional für Schlagzeilen gesorgt. Der Streit um die 6200 Euro Verdienstausfall, Schmerzensgeld und Arztkosten beschäftigt seit Jahren die Justiz. Vor dem Landgericht es jetzt aufs Ende zu. Am Dienstag wurde ein Kompromiss vorgeschlagen, um die tierische Auseinandersetzung beizulegen.
Eigentlich wollte Marc W. in der Zoohandlung nur einen Hamster kaufen. Doch danach war der Versicherungskaufmann sechs Wochen lang krankgeschrieben. Dramatische Szenen hatten sich in dem Geschäft abgespielt. Der 45-Jährige war plötzlich von einem Graupapagei attackiert worden, der sich in den Zeigefinger regelrecht verbissen hatte und nicht mehr losließ. Anschließend legte der Mann verschiedene Rechnungen vor, unter anderem für die Behandlung eines Sehnenrisses am rechten Finger.
Doch ein medizinischer Gutachter kam zu dem Schluss, dass der Versicherungskaufmann nur eine Platzwunde davongetragen hatte. Die hätte noch etwa einen Monat lang Schmerzen verursachen können, danach sei sie ausgeheilt und der 45-Jährige wieder arbeitsfähig gewesen. Der Anwalt der Zoohandlung fand klare Worte: „Hier täuscht jemand etwas vor.“
Trotzdem hat der Richter keine Zweifel, dass der Papagei mit seinem Schnabel zugeschnappt hat. Er schlug vor, dass sich die Parteien entgegen kommen. Dabei soll es aber höchstens noch um einen Betrag von 4700 Euro gehen. Am 1. August geht es weiter.