Bürger wünschen sich Pflanzen und ein Café am Brehmplatz
Doch Anwohner üben auch Kritik an der neuen Verkehrsführung samt Abpollerung.
Düsseldorf. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein Schildbürgerstreich: Da nervt auf dem Brehmplatz über ein Jahr eine Baustelle, und als alles fertig ist, wird das neue Straßenstück von der Brehm- zur Rethelstraße abgepollert. Doch erneuert wurde die Kanalisation, und als Politiker in der Bauphase merkten, dass die Abbiegespur gar nicht nötig ist, legten sie sie probeweise still. Diese neue Verkehrsführung findet in Düsseltal nun ein sehr gemischtes Echo, das zeigte sich am Donnerstag bei WZ mobil.
Susanne Loskamp wohnt gleich um die Ecke auf der Brehmstraße und sagt: „Dieser Platz ärgert mich unglaublich.“ Sie muss jetzt, um mit dem Auto Richtung Norden zu fahren, einen Umweg über Rethel- und Ahnefeldstraße fahren, weil die Verbindung zur Weseler Straße nun gekappt ist. Das gleiche Problem hat und kritisiert Günter Hinnah.
Gabriele Berndt wiederum hat beobachtet, dass am Fußgängerüberweg über die Rethelstraße jetzt gefährliche Situationen entstehen, weil Autofahrer die Passanten zu spät wahrnehmen: „Die Autos sind für Fußgänger gefährlicher geworden.“ Das bestätigen auch andere Anwohner wie Paul Roderberg: „Ich bin mal fast angefahren worden.“
Bezirksvorsteherin Annelies Böcker (CDU) will deshalb, dass das Verkehrsamt den Überweg so umgestaltet, dass er sicherer wird. Ihr Parteikollege, Ratsherr Alexander Fils, sieht die Notwendigkeit allerdings nicht: „Tatsächlich hat die Sperrung der Abbiegespur die Sicherheit erhöht, weil die kritische Stelle die Zufahrt zur Rethelstraße gewesen ist.“ Tatsächlich konnten die Autos früher viel leichter und somit auch schneller von der Brehmstraße über den Abbiegearm in die Rethelstraße rauschen. Deshalb begrüßt Susanne Meyer-Lindemann, die den Brehmplatz gerade mit ihrem Kind im Buggy keuzt, die Neuerung: „Man hat mehr Raum und Platz als Fußgänger und muss nur über eine Ampel rüber, das ist bequemer.“ Auch Heinz Osterwind freut sich darüber, dass er den Brehmplatz mit seinem Hund nun leichter überqueren kann. Er ist außerdem froh darüber, dass die Weseler Straße keine Zufahrt mehr von Süden hat: „Da war zu viel Autoverkehr, weil viele die Straße als Schleichweg genutzt haben.“
Die Politiker betonen, dass es sich zunächst mal um eine Proberegelung handele. Fils: „Wichtig ist doch, dass wir hier einen kleinen Platz gewinnen.“ Der soll zunächst mit fünf Blumenkübeln bestückt werden. Und wenn die Commerzbank-Filiale schließt, bestünde eventuell gar die Möglichkeit für ein Straßencafé, überlegt die Bezirksvorsteherin Annelies Böcker: „Auch Tita Giese hat schon Interesse signalisiert, den Platz zu gestalten.“.
Skeptisch steht solchen Plänen freilich Anwohnerin Doris Krause gegenüber: „Ich verstehe nicht, was die neue Verkehrsführung bringen soll. Und Pflanzenkübel sind ja schön — wenn sie kontinuierlich gepflegt werden, und das kostet weiteres Geld“, sagt sie.