Stöbern, schmökern und kaufen: Der Bücherbummel ist eröffnet

Händler, Antiquare und Verlage präsentieren bis Montag die Vielfalt des Buches auf der Königsallee.

Düsseldorf. Erst Musik, jetzt die Literatur: Nachdem Düsseldorf in den Wochen rund um den Eurovision Song Contest im Zeichen der musischen Künste stand, zeigt die Stadt sich kulturell jetzt von einer anderen Seite. Am Donnerstag wurde auf der Königsallee der 26. Bücherbummel eröffnet. Bis Montag kann auf der östlichen Seite des Kö-Grabens von der Theoder-Körner-Straße bis zum Graf-Adolf-Platz geschmökert und gebummelt werden. Erstmals wird der Bücherbummel von den Düsseldorfer Literaturtagen (bis 20. Juni) eingerahmt.

Elisabeth Esch ist ein echter Fan des Bücherbummels. Sie kommt schon seit Jahren, um über die Kö zu flanieren, nach Schätzen zu suchen und Schnäppchen zu ergattern. „Am liebsten bummel ich alleine. Nur dann habe ich die Ruhe, ausführlich auf den Tischen zu suchen, mit Händlern und mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen.“ In diesem Jahr hat Esch sich allerdings ein hochgestecktes Ziel gesetzt: „Es wird nur geguckt, nicht gekauft.“ Denn dazu würden noch zu viele ungelesene Wälzer in ihrem Regal stehen. Ob sie es schafft? Die Düsseldorferin ist skeptisch. „Ich bin ja gerade erst gekommen. In irgendeiner Kiste finde ich wahrscheinlich doch noch ein Buch, das ich schon immer haben wollte.“ Und dann wird natürlich zugeschlagen.

Die Literatur-Meile entlang des Kö-Grabens macht es den Besuchern schwer, nicht fündig zu werden. Hier kommt jeder auf seine Kosten, egal ob Comic-Fan oder Hobby-Koch, Hörbuch-Liebhaber oder Krimi-Leser. Wo man auch hinschaut: Bücher und Sonderangebote. Ein Taschenbuch für vier, zwei für sieben und drei für zehn Euro, an einem anderen Stand soll jedes gebundene Buch nur fünf Euro kosten.

Doch es sind nicht nur Bücher, die die Atmosphäre des Bücherbummels ausmachen. Unter den 150 Ausstellern sind neben Händlern, Antiquaren und Verlagen außerdem fast alle kulturellen Einrichtungen der Stadt, Hilfsorganisation und Künstler vertreten. Bei der Buchbinderei Mergemeier können die Besucher selbst aktiv werden und ein kleines Notiz-Büchlein binden. Auf der gesperrten Bahnstraße steht ein Lesezelt für Kinder und eines für Erwachsene. Der Bücherbummel präsentiert die Vielfalt der Literatur in einer außergewöhnlichen Atmosphäre — so wie Organisator Bernd Gossens es sich wünscht.