Butterbrot reicht: Firmen auf der Spesenbremse
Düsseldorfer Edelrestaurants melden bis zu 20 Prozent Rückgang bei Geschäftsessen.
Düsseldorf. Butterbrote statt Nudeln mit Meeresfrüchten: Immer mehr Firmen treten auf die Spesenbremse. Das merken in Düsseldorf vor allem die Restaurants. Peter Nöthel vom Hotel-Restaurant Hummerstübchen: "Ohne Zweifel reservieren weniger Geschäftsleute für Kundentreffen einen Tisch in unserem Haus. Da merken wir einen Rückgang von 15 Prozent." Folge der Krise: Seit Jahresbeginn ist das Restaurant fünf statt sechs Tage geöffnet. "Leider mussten wir vier Vollzeitstellen streichen" so Nöthel.
Den Trend bestätigt Thomas Peruzzo vom Nikko: "Wir hatten im ersten Quartal etwa 18 Prozent weniger Umsätze im Vergleich zum Vorjahreswert - bei gleicher Gästezahl. Man merkt, dass die Firmen Kosten in diesem Bereich sparen." Auf umfangreiche Menus werde verzichtet, stattdessen würden mehr kleinere Speisen bestellt.
Rainer Spenke, Geschäftsführer des Gaststättenverbandes Nordrhein, hat beobachtet, dass Konzerne auf günstigere Restaurants, Catering-Service oder Speisen in den hauseigenen Kantinen oder Vorstandscasinos zurückgreifen. "Immer öfter werden Geschäftstreffen so gelegt, dass Mittag- oder Abendmahlzeiten nicht notwendig sind und man mit Kaffee und Kuchen auskommt", weiß Spenke.
Zahlen wollen die Düsseldorfer Unternehmen zwar nicht nennen, Einsparungen bei Geschäftsessen leugnen die meisten aber nicht. "Einen extra Spesentopf für diese Essen haben wir nicht. Unsere Mitarbeiter achten darauf, nicht zu viel dafür auszugeben", beschreibt Joelle Bettzuege von der Stadtsparkasse. "Etwas mehr Zurückhaltung ist angebracht", sagt Eon- Pressesprecher Jens Schreiber.
Klartext kommt von Marcel Abel, Chef des Maklers Jones Lang LaSalle: "Wir haben Firmenessen gestrichen und versuchen Flüge möglichst zu vermeiden. Ich spare lieber Sachkosten, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten."