Harfenklänge für das Baby im Bauch

Werdende Eltern kuscheln und entspannen sich bei der Veranstaltungsreihe „Ultraschall“ – mit Harfe, Cello und Yoga.

Düsseldorf. In der Tonhalle herrscht friedliche Atmosphäre: Es ist still, nur das gleichmäßige Atmen von 40werdenden Müttern ist zu hören. Sie liegen auf weichen Matten, streicheln sich liebevoll über die runden Bäuche.

Ein paar zukünftige Papas kommen (leicht verspätet) von der Arbeit hinzu, ganz leise, auf Zehenspitzen, schleichen sie zu ihren Liebsten und kuscheln sich zu ihnen. "Wir holen tief Luft, schicken sie zu unserem Kind und lassen die Musik auf uns wirken", haucht Anjutta Thiel. Dann ertönen Harfen- und Celloklänge, die zum Träumen einladen.

Zum dritten Mal konnten jetzt Schwangere und ihre Partner in der Tonhalle klassische Musik und Entspannung genießen. "Ultraschall" heißt die Veranstaltungsreihe, die werdende Eltern zu Wohlfühl-Konzerten einlädt. Fabiana Trani, Soloharfenistin der Düsseldorfer Symphoniker, und Nikolaus Trieb, Violincellist, schicken sanfte Melodien von Robert Schumann, Manuel de Falle, Hugo Wolf und Johannes Brahms in die Rotunde.

Joga-Lehrerin Anjutta Thiel nutzt die musikalischen Pausen, um mit der Gruppe Meditationsübungen für Körper und Geist zu machen. Dabei geht es um bewusstes Atmen und Yoga-Elemente, die die Muskulatur lockern.

"Yoga und Musik helfen, den eigene Körper besser wahrzunehmen. Gerade für Schwangere und ihr ungeborenes Kind ist körperliche und seelische Ruhe wichtig, und auch die künftigen Väter können das gut gebrauchen", sagt Elisabeth von Leliwer, Dramaturgin in der Tonhalle.

Die Musik sei durch die Übungen nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen. "Das Kind im Bauch nimmt die Klänge ebenfalls wahr und spürt die Entspannung der Mutter. Das ist Erholung für beide", sagt Anjutta Thiel.

Heike Sondermann ist zum Entspannungskonzert gekommen, um für die letzten Wochen ihrer Schwangerschaft Kraft zu tanken. "Ende Mai kommt der Kleine zur Welt. Den Abend will ich genießen und mich ganz auf mein Baby konzentrieren", sagt die 31-Jährige.

Ihr Mann Stefan (32) begleitet sie. "Ich bin gespannt, ob der Kleine auf die Musik und Übungen reagiert", sagt er. Als die ersten Töne von Harfe und Cello erklingen, legt Heike Sondermann die Hand ihres Mannes auf ihren Bauch.

Ihr strahlendes Gesicht spricht Bände: "Fühlst du, wie unser Kind strampelt?", scheint sie zu fragen. Dann schließen beide die Augen und konzentrieren sich auf die Musik und Anjutta Thiel.