Düsseldorf Campusrookies: Studenten finden Jobs für Kommilitonen

Campusrookies ist eine Jobbörse von und für Studenten. Das junge Team hat sich vor zwei Jahren selbstständig gemacht.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Die Idee entstand vor 15 Jahren in einem Projektseminar an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Studenten der philosophischen Fakultät brauchen ein eigenes Suchportal für Werkstudentenjobs und Praktika. Daraufhin entwickelten Studenten der Sozialwissenschaften die Website Mediarookies, die später zu Campusrookies umbenannt wurde.

Schnell wurde die Seite ein Erfolg: Die Universität förderte das Projekt zunächst und immer mehr Düsseldorfer Unternehmen begannen, Stellenangebote über das Portal auszuschreiben. Auch die Nachfrage unter den Studenten der Philosophischen Fakultät war von Beginn an groß. „Für Geisteswissenschaftler ist es mühsam, ein geeignetes Praktikum oder eine Werkstudentenstelle über große Stellenbörsen zu finden. Es überwiegen meist Angebote im wirtschaftlichen und technischen Bereich“, erklärt Timo Schütte, selbst ehemaliger Germanistikstudent.

Wie sein Kollege Sebastian Ullrich arbeitet er seit Studienzeiten für Campusrookies, Mitarbeiterin Bettina Palka studiert derzeit noch. Alle, die in den vergangenen Jahren an der Entwicklung des Projekts beteiligt waren, sind selbst Geisteswissenschaftler. Koordinator Wasilios Rodoniklis arbeitet zusätzlich im Praktikumsbüro des Instituts für Sozialwissenschaften der Uni: „Wir kennen die Probleme und Vorurteile aus erster Hand. Und wir wissen, wie qualifiziert unsere Studenten sind. Geisteswissenschaftler sind All-Round-Talente und werden immer mehr gesucht.“

Vor zwei Jahren wagte das Team den Schritt in die Selbstständigkeit. Nicht ganz freiwillig, denn die Uni hatte überraschend den Geldhahn zugedreht. Aber der Wunsch war ohnehin bereits vorhanden: „Wir wollten auf eigenen Beinen stehen und nicht mehr an Vorgaben von außen gebunden sein“, sagt Koordinator Wasilios Rodoniklis. 2015 meldete das junge Team Gewerbe an. „Das war schon aufregend. Auf einmal galt es, eine Marke auf dem freien Markt zu etablieren, Werbung zu machen und Preismodelle aufzustellen“, erinnert sich Sebastian Ullrich.

Das Konzept eines Jobportals von und für Geisteswissenschaftler scheint aufzugehen: Mittlerweile nutzen fast 3000 Studenten Campusrookies für ihre Jobsuche. Cornelius Veithen studiert Sozialwissenschaften an der HHU und ist von der Plattform überzeugt: „Regelmäßig kommen neue, interessante Stellen dazu. Ich habe Campusrookies schon vielen Freunden weiterempfohlen, sogar welchen, die nicht in Düsseldorf studieren.“

Auch über 500 Arbeitgeber aus der Umgebung sind registriert. Darunter sind große Konzerne wie die Deutsche Post und Vodafone, aber auch viele kleine Unternehmen und Start-ups. Dem Team ist diese Mischung wichtig: „Studenten kennen unbekanntere Arbeitgeber oft gar nicht. Wir möchten auch kleinen Unternehmen eine Präsentationsfläche bieten. Denn gerade die haben oft tolle Arbeitsstellen für Studenten und Berufseinsteiger zu bieten“, erklärt Timo Schütte.

Die Germanistikstudentin Sarah Heuter hat über die Plattform ihren Nebenjob bei einer Marketingagentur gefunden. „Die Suche war total unkompliziert und ich habe mich gefreut, dass es so schnell mit dem Job geklappt hat. Generell finde ich es gut, dass das Angebot so vielfältig ist. Ob im Bereich Werbung, Kultur oder Journalismus — für jeden ist etwas dabei“, erzählt die 21-Jährige. Das Konzept, entwickelt von Düsseldorfer Studenten, ist in den letzten Jahren immer mehr zur Erfolgsgeschichte geworden.

Und das Team von Campusrookies hat weiterhin große Pläne, wie Timo Schütte im Interview verrät: „Wenn etwas funktioniert, dann will man es größer machen - wir wollen noch mehr Studenten zu berufsqualifizierenden Jobs verhelfen, auch außerhalb von Düsseldorf.“