Messe Caravan-Salon: Urlaub wie in alten Zeiten
Der Camping-Oldie-Club präsentiert auf dem am Samstag startenden Caravan-Salon Schmuckstücke aus den 60er Jahren.
Düsseldorf. Wer auf historische Wohnwagen steht, ist auf der diesjährigen Caravan-Messe bestens aufgehoben. Abseits der großen Hersteller versteckt sich in Halle 7 die Ausstellung des Camping-Oldie-Clubs. Schmuckstücke wie ein Constructam Condor aus dem Jahr 1971 oder ein Suleica 500 lassen dort die Herzen der OldieLiebhaber höher schlagen.
Annemarie und Karl-Heinz Paumen sind Mitbegründer des Oldie-Clubs und Camper seit Urzeiten. „Für uns ist Camping ein Stück weit Freiheit, weil wir ungebunden sind, wenn es uns an einem Ort nicht gefällt“, sagt der 83-Jährige Karl-Heinz. „Außerdem genießen wir es, in der Natur zu sein.“
Die Camping-Geschichte des Paares aus Dormagen beginnt 1954 mit dem ersten gemeinsamen Urlaub. Auf einem Zündapp-Motorrad mit Beiwagen geht es in die Niederlande. Übernachtet wird in einem kleinen Zelt, der „Hundehütte“. „So war das Reisen für uns eine sehr preiswerte Angelegenheit“, erinnert sich Karl-Heinz Paumen.
Ein paar Jahre später, das Wirtschaftswunder ist in vollem Gange, kauft sich das Ehepaar seinen ersten Wohnwagen, einen belgischen Comet. „Der Wagen gefiel mir besonders gut, weil er so große Fenster hatte. Für den Winterurlaub war er aber leider nicht geeignet, da er keine Doppelverglasung besaß“, berichtet Annemarie Paumen.
Doch erst 1987, mit dem Erwerb eines gebrauchten Westfalia-Wohnwagens, wird die Oldtimer-Leidenschaft der beiden geweckt. Der Caravan des Bielefelder Herstellers ist im Inneren komplett mit Holz verkleidet. Federkernmatratzen sorgen für den nötigen Komfort — im Baujahr 1965 ein echter Luxus. „In der Oldtimer-Szene ist dieser Campingwagen äußerst beliebt“, sagt Karl-Heinz Paumen. „Sammler zahlen bis zu 10 000 Euro für ein Modell.“
Mit den Jahren haben die Paumens viele Kilometer zurückgelegt. Neben den Niederlanden machten sie unter anderem Urlaub in England, Schottland, Italien und der Schweiz. Die längste Reise unternahmen die beiden Campingbegeisterten 1981. Auf einer fünfwöchigen Tour ging es mit der jüngsten Tochter von Travemünde über Stockholm nach Helsinki bis zum Polarkreis, insgesamt über 7000 Kilometer.
Trotz ihres hohen Alters möchte das Paar auch heute nicht aufs Campen verzichten. „Auf Hotels haben wir einfach keine Lust. Außerdem ist das Auf- und Abbauen für uns auch eine gute Gymnastikübung“ sagt Karl-Heinz Paumen mit einem Lächeln.
Meist drei Monate im Jahr sind die beiden Rentner mit ihrem Caravan unterwegs. Und der nächste Urlaub ist schon geplant: Wenn die Messe am 6. September endet, geht es für zehn Tage an die holländische Küste.