Vorsitzender des Schulausschusses CDU-Politiker Madzirov verlässt den Rat
Düsseldorf · Der Schulausschussvorsitzende begründet den Schritt mit seiner Gesundheit.
(arl) Der CDU-Politiker Pavle Madzirov legt sein Ratsmandat nieder. Dies teilte der CDU-Kreisvorsitzende Thomas Jarzombek mit. Der 44-Jährige begründet den Schritt demnach mit gesundheitlichen Gründen; vor zwei Wochen hatte er in einem öffentlichen Facebook-Post den Mitarbeitern des Sana-Krankenhauses Gerresheim für ihre Arbeit gedankt und mit Blick auf seine gesundheitliche Situation Änderungen auch in seinem politischen Leben angekündigt.
Der Lehrer Madzirov hatte dem Stadtrat seit dem Jahr 2009 angehört und stand vor allem als Vorsitzender des Schulausschusses in der Öffentlichkeit. Noch im September war er als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion gehandelt worden, diese Wahl wurde aber kurzfristig vertagt.
Madzirov hatte vor rund zwei Wochen bereits sein Mandat im Aufsichtsrat der städtischen Veranstaltungstochter D.Live niedergelegt. Dieser Schritt erfolgte kurz vor einer Ratssitzung, in der ein Mitglied des Aufsichtsrats wegen eines möglichen Compliance-Verstoßes abberufen werden sollte. Diesem wird vorgeworfen, innerhalb eines Jahres 41 Freikarten geordert zu haben, darunter Tickets für mehrere Fortuna-Heimspiele und zwei Top-Konzerte in der Arena. Erlaubt wären laut Compliance-Richtlinie maximal 20 Tickets, und zwar vier je Veranstaltungsstätte von D.Live.
Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft die Angelegenheit. Allerdings befinden sich die Ermittlungen in der frühesten Phase: Es ist noch nicht entschieden, ob ein Anfangsverdacht für eine Straftat vorliegt. Madzirov hatte Ende Oktober mitgeteilt, er habe sich immer im Rahmen der Compliance-Vorschriften bewegt und sei gespannt, auf wen die Ermittlungsbehörden zugingen. SPD und AfD hatten personelle Konsequenzen wegen des Compliance-Falls gefordert.
Die Wahl des Stellvertreter-Postens, der nach dem Einzug von Peter Blumenrath in den Landtag freigeworden war, war kurzfristig abgesagt worden. CDU-Fraktionschef Rolf Tups begründete die Absage der Wahl mit Sorgen um die Geschlossenheit, nachdem ein weiterer Kandidat sein Interesse bekundet hatte.