Grafitti-Kunstwerk in Düsseldorf Kreativprojekt „Chalk-Fitti“

Düsseldorf · Neonfarben und abstrakte Motive – Jugendliche mit Behinderung haben die Schaufenster des Youngcaritas-Lokals an der Klosterstraße gestaltet.

Die kreativen Jugendlichen, zusammen mit Künstler Christian Dünow (3. v. r.) und Julia Scheps (vorne), vor den Fenstern.

Foto: RP/Simona Meier

(sime) Bunte Punkte, Herzen, Namen und Streifen leuchten an den Fensterscheiben – bei dem „Chalk Fitti“-Projekt haben Jugendliche mit Behinderung die Schaufensterfront des Youngcaritas-Ladenlokals an der Klosterstraße gestaltet. Mit Kreidefarben haben die Mitglieder der Jugendgruppe „Zitty“ der Stadt Düsseldorf ihre eigenen Graffiti-Motive an die Scheiben gebracht. Eine Woche lang arbeiteten die Jugendlichen dazu mit dem Kommunikationsdesigner und Graffiti-Künstler Christian Dünow zusammen. Das Projekt „Chalk Fitti“ richtete sich an Jugendliche mit Handicap. „Wir malen dabei Graffiti mit Kreidemarkern auf die Fensterfronten und haben vorher Plakate auf Pappe erstellt“, sagt Dünow. Die Jugendlichen nutzten dazu Kreide mit Neonfarben und gestalteten die Fensterfront des Youngcaritas-Ladenlokals an der Klosterstraße 92. Entstanden sind zudem viele verschiedene Bilder der Jugendlichen.

Die Jungen und Mädchen gestalteten die Flächen ganz frei

Die Gruppe hat das Projekt bei einer Vernissage jetzt Freunden und Familien vorgestellt. „Das ist wunderschön“, sagt eine Mutter und blickt auf die Auswahl der abstrakten, bunten Bilder. Erik und Rahul haben unterschiedliche Motive gewählt und mit den Farben experimentiert: „Wir haben dazu diese Punktstifte benutzt“, sagt Erik. „Es sieht aus, als ob es von oben nach unten tropft“, beschreibt Rahul seine Kunst am Fenster. Die jungen Kreativen erklären den Besuchern vor Ort ihre Ideen, reichen außerdem Snacks und Getränke. „Die Zusammenarbeit hat allen sehr viel Spaß gemacht“, sagt Künstler Christian Dünow über die Projektwoche.

Alle Mädchen und Jungen gestalteten die eigenen Partien auf der Fensterfläche ganz frei. „Es läuft bei diesen Arbeiten sehr viel über die direkte Wahrnehmung“, sagt Christian Dünow. Vor allem das Machen und die praktische Erfahrung sind wesentliche Aspekte des Caritas-Projekts. „Es ist immer ein voller Erfolg, denn die Jugendlichen haben einen schnellen und einfachen Zugang zum abstrakten Arbeiten“, sagt er. Immer wieder begleiteten auch die Blicke von Menschen, die draußen auf dem Bürgersteig vorbeigingen, die Arbeiten der Jugendlichen. Die bunten Fenster sorgten schnell für Interesse. Das schaffte auch eine Form der Aufmerksamkeit für ihr kreatives Schaffen, das den Jugendlichen gefiel.

Im Rahmen der Kreativität
fand Inklusion statt

Julia Scheps, die das Ehrenamt bei der Youngcaritas Düsseldorf koordiniert: „Wir kamen ins Gespräch mit der Jugendgruppe Zitty von der Stadt und es hat allen sehr gut gefallen, dass wir gemeinsam die Ideen entwickelten.“ Ob einfach drauf los malen oder mit System vorgehen – alle durften nach ihren Möglichkeiten kreativ werden. „Das war sehr schön zu sehen, wie da Inklusion stattfindet“, sagt sie.