CDU schickt Dirk Elbers einstimmig ins OB-Rennen

Anderthalb Stunden schwor der Oberbürgermeister die Basis am Donnerstagabend auf sich ein.

Düsseldorf. Hier Wohlfühl-Atmosphäre, jenseits der Parteigrenze nur noch Igitt — dieses Szenario beschwor Oberbürgermeister Dirk Elbers am Donnerstagabend in der Rheinterrasse. Dort bereitete er die CDU-Basis auf den bevorstehenden OB-Wahlkampf vor. Rund 350 Mitglieder votierten schließlich einstimmig für eine erneute Kandidatur des 53-Jährigen.

Zuvor hatte Elbers die Basis mit einer recht langen Rede auf sich eingeschworen. 87 Minuten lang (bei seiner ersten Kür vor fünf Jahren hatte er nur 45 Minuten gesprochen) deklinierte er die gesamte Stadtpolitik durch — und als er mit den Worten schloss „Das war nur ein kurzer Rückblick“, machte sich unter den CDU-Mitgliedern spontane Heiterkeit breit.

Dass sie ihm dennoch folgen, zeigte der Applaus: Gut zweieinhalb Minuten Standing Ovations gab es, 2008 war es nur knapp eine Minute. Und darauf hatte es die Parteitagsregie auch abgesehen: Die Reihen in der Partei sollten — nachdem es zuletzt intern auch Kritik an Elbers gegeben hatte — wieder geschlossen werden.

Der Oberbürgermeister tat das seine mit einem kämpferischen und energischen Auftritt: In schillernden Farben schilderte er die wirtschaftliche Situation der Stadt, deklinierte konsequent alle Wohlfühlfaktoren und -themen sowie Rankings durch. Auf der Leinwand im Hintergrund tauchten immer wieder drei Worte auf: „Liebenswert, lebenswert, innovativ.“ Zudem machte Elbers eine ganze Reihe von Versprechungen (siehe Kasten).

Seinen designierten Kontrahenten von der SPD, Thomas Geisel, erwähnte er nur einmal indirekt, nannte ihn „einen Neuankömmling“ mit Blick auf dessen schwäbische Herkunft. Im Übrigen sei es ein „Trauerspiel“, dass „es der SPD in fünf Jahren nicht gelungen ist, ein erfahrenes Mitglied ihrer Fraktion aufzustellen“.

Auch sonst sparte Elbers erwartungsgemäß nicht mit Kritik an der Opposition. „Der Gedanke, dass Rot-Grün hier regiert, erweckt bei mir Panik“, rief er den Konservativen gar zu. An einer anderen Stelle nannte er Rot-Grün „unsere Sozialisten im Rat“. Die Forderung der SPD nach einer festen Quote für günstige Wohnungen in Neubauquartieren sei „Sozialistengewäsch“.

Auch das kritische Thema Feuerwehr klammerte Elbers nicht aus. Das Disziplinarverfahren wegen der Facebook-Affäre sei angemessen gewesen. Er deutete an, dass ähnliche Vorfälle in der freien Wirtschaft auch zu Entlassungen führen würden. In Sachen der unbezahlten Mehrstunden aus früheren Jahren betonte Elbers, es habe sich um „ererbte Fehler“ gehandelt.

Die OB-Wahl steht 2014 an. Ob im Frühsommer oder Herbst gewählt wird, ist bislang noch ungewiss.