Cocktailbar steht auf den Düssel-Fliesen
Alde Düsseldorfer fordern an den Kasematten freie Sicht auf die Mündungs-Hinweise.
Düsseldorf. Rund 25.000 Euro hat die Bürgergesellschaft Alde Düsseldorfer investiert, um ein Stück Heimat wieder sichtbar zu machen. Die beiden Stellen, an denen die Düssel heute unterirdisch in den Rhein fließt, wurden durch eine aufwändige Pflasterung markiert. Darauf stieß Heinrich Spohr, der Vorsitzende des Heimatvereins, auch noch mit Gastronom Frank Engel an, nachdem das Boden-Denkmal vor eineinhalb Jahren offiziell übergeben wurde.
Doch inzwischen ist es mit der Freundschaft vorbei. Denn die Alde Düsseldorfer sind empört darüber, dass die Düssel-Mündungen nur noch teilweise zu sehen sind. An den Kasematten hat Frank Engel nämlich einen Cocktail-Wagen aufgestellt, der den Blick auf die kostspieligen Steine versperrt.
Das darf er auch, bestätigte ein Sprecher aus dem Ordnungsdezernat, denn er hat die Genehmigung für die Terrassennutzung an den Kasematten korrekt gestellt und auch bekommen. Dass dabei die freie Sicht auf die Düssel-Fließen beeinträchtigt werden könnte, daran hat offenbar niemand gedacht.
Inzwischen haben sich die Heimatfreunde auch beim Oberbürgermeister beschwert. „Uns geht es um die Kultur“, ärgert sich Spohr. Er möchte, dass die Stadt zukünftig bei der Genehmigung darauf achtet, dass die Steine nicht mehr zugestellt werden.
Das sei aber nicht so einfach, mein Frank Engel. Die gesamten Kasematten seien so durchgeplant, dass man nicht einfach einen Betrieb mehrere Meter verschieben kann. Dann müssten als Folge auch andere Lokale, wie das Fischhaus Gosch, umgesetzt werden. Engel vermutet andere Motive: „Eineinhalb Jahre hat sich niemand für die Steine interessiert. Offenbar möchte der Verein mit der Aktion Werbung machen.“