Das Regenbogenland setzt auf Digitalisierung Das Regenbogenland setzt auf die Digitalisierung
Düsseldorf · Es geht dabei nicht nur um Geld-, sondern auch um Sachspenden und vor allem Manpower.
Jedes Jahr muss das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland etwa zwei Millionen Euro an Spenden generieren, um den laufenden Betrieb aufrecht erhalten zu können. Dazu gehören aber nicht nur Geldspenden, immer wichtiger werden auch Sachleistungen. Und auch in diesem Bereich hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Unter dem Begriff „Corporate Citizenship“ versteht man die gesellschaftliche Verantwortung und Wohltätigkeit der Unternehmen am Gemeinwesen. Bei diesen sogenannten Unternehmensspenden geht es auch um das Überlassen von Spenden, Geld oder Sachmitteln, sowie das kostenlose Überlassen oder Spenden von Unternehmensleistungen wie Produkte und die Logistik. Um den verstärkten Nachfragen nach Social Days und Corporate Volunteering gerecht zu werden, bietet das Kinder- und Jugendhospiz mittleren und kleinen Unternehmen ab Februar CSR-Formate an.
Das Regenbogenland arbeitet mit prominenten Unterstützern
Doch wie kommt das Regenbogenland an Unternehmen, die sich sozial engagieren möchten? Sei es mit Geld oder auch mit ihrer Arbeitskraft. Viele engagieren sich im Karneval, bei den Schützen oder im Sport. Dabei geht es natürlich auch darum, wie man diese Manpower am Besten einsetzen und koordinieren kann. Dabei hat das Regenbogenland mit Andreas Ehlert (Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf) und Gregor Berghausen, (Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf) zwei prominente Unterstützer gewinnen können. Am Montag stellten sie das Projekt vor. „Soziales Engagement ist inzwischen tief in unserer Gesellschaft verankert, denn wir alle tragen die Verantwortung für unsere Zukunft“, sagte Ehlert. Bei der Handwerkskammer gibt es 60 000 eingetragene Unternehmen, bei denen im Schnitt sechs Mitarbeiter beschäftigt sind. Allerdings suchen 46 Prozent der Betriebe auch händeringend Fachkräfte. „Deshalb bewerben sich heute auch die Unternehmen bei ihren zukünftigen Mitarbeitern. Und für die spielt das soziale Engagement ihres Arbeitgebers eine immer wichtigere Rolle“, erklärte Ehlert.
Anfangs hat Nobert Hüsson, Vorstandvorsitzender des Regenbogenlands, nicht viel von dieser Idee gehalten, wie er zugibt: „Aber inzwischen hat ein komplettes Umdenken bei mir stattgefunden.“ Das ist allerdings auch den Zahlen geschuldet, denn der Spendenzufluss über einschlägige Internetportale nimmt ständig zu. Und auch die Initiativbewerbungen von Menschen, die in oder für das Haus arbeiten wollen, nimmt ständig zu. „Viele verzichten sogar auf einen Teil ihres Gehalts, um die Zeit zu haben, in einer sozialen Einrichtung zu arbeiten.“
„Große Firmen haben inzwischen eigene Abteilungen, die sich nur mit diesem Thema beschäftigen“, sagt Gregor Berghausen. Vorreiter ist hier auch die Düsseldorfer Firma Henkel. Auszubildende der Deutschen Bank haben einen Frühjahrsputz im Regenbogenland gemacht. Die Mitarbeiter der Firma Sixt haben einen Grillnachmittag für die Bewohner veranstaltet. „Viele wollen direkt sehen, was mit ihrer Spende bzw. Sachleistung passiert“, erklärt Andreas Knidler, der als Projektberater für das Regenbogenland tätig ist. Er hat die Aufgabe, alle Anfragen zu koordinieren. Oder aber für bestimmte Projekte neue Partner zu generieren. Er möchte eine Veranstaltung im Monat etablieren, für die Sponsoren gesucht werden. So soll es ein Frühlingserwachen, Tag der offenen Tür oder einen Hüttenzauber geben.
Viele neue Projekte sind im Regenbogenland in Planung. Unter anderem soll es bald Sprechstunden für Familien geben, bei denen krankheitsbedingt die Schwangerschaft abgebrochen wurde.